In publica commoda

Alle Forscher die sich im Tropenzentrum engagieren führen eigene Forschungsprojekte durch (siehe Mitglieder für weitere Details) und integrieren internationale Studierende und Wissenschaftler auf individueller Basis.
Hoch qualifizierte Grundlagen- und Anwendungsforschung wird weltweit mit innovativen methoden und moderner Ausrüstung durchgeführt.
Internationale Symposien zur Unterstützung des wissenschaftlichen Austausches werden regelmässig im In-und Ausland organisiert.

Interdisziplinäre Forschung
Positive Erfahrungen mit interdisziplinären Forschungsprojekten wurde am Tropenzentrum in den 80iger Jahren im Arabisch/Afrikanischen Raum gesammelt. Seit 1997 wurde ein großes interdisziplinäres, interfakultäts und interuniversitäres Forschungsprogramm am Tropenzentrum vorbereitet. Im Juli 2000 wurde der derzeitige Schwerpunkt, der Sonderforschungsbereich STORMA (SFB 552) "Stability of Rainforest Margin Areas in Indonesia", an den Universitäten Göttingen und Kassel eingerichtet. Der SFB konzentriert sich auf die Destabilisierung von Regenwaldrandzonen und analysiert die Faktoren, Prozesse und Prinzipien, die wesentlich zur Erhaltung der Stabilität beitragen.
Weitere interdisziplinäre Verbundsforschungprojekte entwickelten sich inzwischen in der Nachbarschaft des SFB, z.B. das BMBF-Projekt zur Klimawirkungsforschung “Impact of El Niño – Southern Oscillation” (IMPENSO).

Sonderforschungsbereich (SFB 552) Stability of Rainforest Margin Areas in Indonesia (STORMA)
Ziele
Dieser interdisziplinäre Sonderforschungsbereich soll vor allem Prozesse der Destabilisierung am Rand des Regenwaldes erfassen und Faktoren, Prozesse und Grundsätze erkennen, die zur Stabilität der Waldrandsysteme in ihrer räumlichen und zeitlichen Dimension beitragen. Der Lore Lindu Nationalpark und seine Umgebung in Zentralsulawesi, Indonesien, bilden das Forschungsgebiet. Die Wechselbeziehungen zwischen sozioökonomischen und ökologischen Prozessen stehen im Mittelpunkt der Forschung.

Der SFB wird innerhalb und zwischen folgenden Forschungsfeldern durchgeführt:
Soziale und ökonomische Dynamik,
Wasser- und Nährstoffkreisläufe,
Biodiversität,
Landnutzung,
Klimatologie und Fernerkundung.

Langfristige Ziele sind:
Identifikation ökologischer und sozioökonomischer Indikatoren der Instabilität, sowie die Überprüfung auf ihre Generalisierbarkeit.
Entwicklung genereller Prinzipien und Methoden eines Ressourcenmanagements, das zur Stabilisierung der Waldrandzonen beiträgt.
Entwicklung eines analytischen Rahmens für „Rapid Appraisals“ von Waldrandzonen.
Förderung interdisziplinärer und interkultureller Forschungskooperation und gemeinsamer Ausbildung junger indonesischer und deutscher Wissenschaftler.
Charakteristisch für den SFB ist die deutsch-indonesische wissenschaftliche Zusammenarbeit. Die indonesischen Kooperationspartner sind die Universität Bogor (Institut Pertanian Bogor) auf Java und die Universität Tadulako auf Palu in Sulawesi, ein weiterer deutscher Partner im SFB ist die Universität Kassel. Besonderer Wert wird auf interdisziplinäre und interkulturelle Teamarbeit gelegt. Durch die systematische Berücksichtigung dieser Kooperationsebenen bildet der SFB 552 ein in der deutschen Forschungslandschaft einzigartiges Pilotprojekt, dessen Erfahrungen von der DFG mit besonders großer Aufmerksamkeit verfolgt werden.

Rahmenbedingungen
Die erste Förderungsphase der DFG läuft von Juli 2000-2003. Am SFB beteiligte Fakultäten der Universitäten Göttingen, Kassel-Witzenhausen, Bogor und Palu, sind die Agrar- und Forstwissenschaften, Geographie, Biologie mit den Disziplinen Bioklimatologie und Biologie (Faunistik, Botanik), Bodenkunde, Kulturgeographie, Landschaftsökologie, Naturschutz, Fernerkundung, Rurale Entwicklung, Soziologie.
Der SFB ist mit 23 Teilprojektleitern in Deutschland und 24 in Indonesien, mit 18 deutschen und 25 indonesischen Postdoktoranden und Promovierenden, 15 deutschen und 10 indonesischen Diplomanden und Praktikanten sowie 7 technischen Angestellten besetzt.

Aktivitäten
5 Projektbereiche mit insgesamt 17 Teilprojekten werden wissenschaftlich koordiniert. In indonesisch-deutschen Wissenschaftlerteams werden über 30 indonesische und deutsche Ph.D.-Studierende angeleitet. Interdisziplinäre Forschung vor Ort nutzt die gleichen Dörfer, Haushalte und experimentellen Forschungsfelder. Wissenschaftlicher Austausch und Organisationsentwicklung werden durch regelmäßige Treffen in Sitzungen, Workshops und Seminare in Göttingen, Bogor und Palu vorangetrieben. Sozialisation und Wissenstransfer erfolgen über lokale, nationale und internationale Organisationen.