In publica commoda

Gauß und Weber - lebenslange Freundschaft

Die beiden genialen Gelehrten verband eine lebenslange Freundschaft. Der »Fürst der Wissenschaft« Carl Friedrich Gauß, 1777 in Braunschweig geboren, wurde 1807 an die Georgia Augusta berufen. Als Direktor der Universitäts-Sternwarte forschte er dort bis zu seinem Tod 1855 auf den Gebieten der Mathematik, der Astronomie, der Physik, der Geodäsie und der Geophysik. Mit seinen Entdeckungen, die bis in die Gegenwart hineinwirken, erregte er weltweit Aufsehen. Er bewies unter anderem die Konstruierbarkeit des regulären 17-Ecks und leitete das Zeitalter der klassischen Kartographie ein.
Auf Empfehlung von Gauß wurde Wilhelm Eduard Weber (1804 bis 1891) im Jahr 1831 auf eine ordentliche Professur für Physik an die Georg-August-Universität berufen. Als einer der »Göttinger Sieben« – die liberal gesinnten Professoren protestierten gegen die Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes durch König Ernst August – wurde Weber 1837 aus seiner Professur entlassen und kehrte erst 1849 in die Leinestadt zurück. Hier setzte er seine Forschungen zum Elektromagnetismus fort. Für seine Forschungen konstruierte er viele seiner Messinstrumente selbst. Weber schuf mit seinen Arbeiten zur Elektrodynamik Grundlagen für das heutige internationale Maßeinheitensystem. In Würdigung seiner Leistungen wurde die Maßeinheit Weber (Wb) für den magnetischen Flussinternational festgelegt.