Old English Studies in Northern Germany 1600–1750 and the Dictionarium Saxonico-Latinum by John Joscelyn

Die Altanglistika norddeutscher Forscher und das altenglische Wörterbuch John Joscelyn’s


  • Project duration: 2019–2023
  • Funded by: Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK)
  • Programme:Pro*Niedersachsen

  1. Manuscripts Digitized 

  1. Online Facsimile Edition of Joscelyn’s Dictionarium Saxonico-Latinum (Link tba)

  1. Publications
  1. Rudolf, Winfried and Stephen Pelle. “Friedrich Lindenbrog’s Old English Glossaries Rediscovered.Anglia 139:4 (2021), 617–672. (56 Normseiten) https://publications.goettingen-research-online.de/retrieve/85850/Rudolf%20%26%20Pelle%20%282021%29%20Lindenbrog%27s%20OE%20Glossaries%20Rediscovered.pdf

    Dieser Aufsatz beleuchtet die Rolle des bisher als Altanglist weitgehend unbekannten Hamburger Humanisten Friedrich Lindenbrog (1573–1648) und seine Studien des Altenglischen. Er beschreibt Lindenbrogs englische Kontakte und datiert seine Kopien des Joscelynschen Wörterbuchs. Er präsentiert zum ersten Mal auch einen Gesamtüberblick über die verloren geglaubten Glossare dieses Gelehrten und analysiert in Co-Autorschaft mit unserem Kooperationspartner Stephen Pelle am Dictionary of Old English in Toronto besonders die seltensten bzw. bisher nicht attestierten Formen in Lindenbrog’s kleineren Wörterverzeichnissen. Außerdem konnten neue Hinweise zu altenglischen Glossen aus einst in Deutschland (Freher, Welser) und Frankreich (Pithou) befindlichen, heute verlorenen Handschriften und deren Kommunikation nach England im 17. Jh. erschlossen werden.

  2. Vollbrecht, Melanie. “The Old English Materials of Northern German Scholars and the Dictionarium Saxonico-Latinum of John Joscelyn and John Parker – A Preliminary Study.” In Crossing the Channel – British-German Historical and Cultural Dialogues (Prinz-Albert-Forschungen / Prince Albert Research Publications, Neue Folge Band 2 / Volume 2), edited by Rudolf Boch, Marian Nebelin and Cecile Sandten, 21–48. Berlin: Duncker & Humblot, 2022. (28 Normseiten) https://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gro-2/130571

    Dieser Artikel porträtiert den historischen Kontext früher Lexikographie des Altenglischen, sowohl in England als auch im deutschsprachigen Europa, in welchem die Wörterbücher John Joscelyns und John Parkers, Friedrich Lindenbrogs, Dietrich von Stades und Johann Georg von Eckharts zu verstehen sind. Der Beitrag untersucht die komplexen Vernetzungen europäischer Gelehrter der Frühen Neuzeit, die instrumental war für die Verbreitung von Wissen im Allgemeinen und die Erforschung des Altenglischen im Besonderen. Im weiteren Verlauf beschreibt der Artikel die bisher nicht edierten und teilweise als verloren geglaubten Handschriften und setzt sie sowohl chronologisch als auch strukturell und inhaltlich in Beziehung zu einander.

  3. Rudolf, Winfried. “Old English Lexicography in Northern Germany 1650–1730: The Manuscript Evidence.” In Travelling Texts – Texts Travelling: A Gedenkschrift for Hans Sauer, edited by Bauer, Renate, Christine Elsweiler, Ulrike Krischke und Kerstin Majewski, 373–400. München: UTZ, in print, forthcoming 2023. (28 Normseiten) https://publications.goettingen-research-online.de/handle/2/130553

    Der Aufsatz widmet sich der zusammenfassenden Beschreibung und rekonstruktion der genauen Entstehungsgeschichte der durch die norddeutschen Forscher Abraham Hinckelmann, Dietrich von Stade und Johann Georg von Eckhart in handschriftlichen Kopien angefertigten altenglischen Glossare die auf Lindenbrogs Kopie des Glossars Joscelyns und Parkers zurückgehen. Er erwähnt zudem Neufunde lexikografischer Materialien des Altenglischen von Christian Ullrich Grupen in der Bibliothek des Oberlandesgerichts in Celle, die bisher nur ungenügend erschlossen waren.

  4. Vollbrecht, Melanie. “Early Modern Manuscripts containing Old English Dictionaries in England and Northern Germany: from John Joscelyn to Dietrich von Stade.” In Keys to the History of English. Diachronic linguistic change, morpho-syntax and lexicography. Selected papers from ICEHL21, edited by Luisella Caon, Moragh Gordon and Thijs Porck. Amsterdam: John Benjamins Publishing Company, forthcoming 2023/24. https://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gro-2/130570 

    Dieser Artikel beschreibt die Anfänge der systematischen Erforschung der altenglischen Sprache in England und auf dem europäischen Festland. Er zeigt, dass den Gelehrten zunächst die Werkzeuge fehlten, das Altenglische systematisch zu erlernen, und dass erst das Wörterbuch John Joscelyns und John Parkers nachhaltig Abhilfe schaffte. Der Artikel untersucht anhand von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Struktur, Anzahl und Inhalt der Einträge sowie peritextueller Markierungen die Arbeitsprozesse John Joscelyns und John Parkers sowie der norddeutschen Kopisten dieses Wörterbuchs im 17. und frühen 18. Jh.

  5. Wolf, Göran (2022). “Practices of Comparing in Eighteenth-Century Grammars of English.” In Comparative Prac­ti­ces.Literature, Language, and Culture in Britain’s Long Eighteenth Century, edited by Nadine Böhm-Schnitker & Marcus Hartner. Biele­feld: Transcript, 203–222. (peer-reviewed | ISBN 978-3-8376-5799-9) (20 Normseiten) https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839457993-009/html

    Der Beitrag nimmt sich bereits gut untersuchten sowie weniger bekannten Grammatiken des Englischen aus dem 18. Jahrhundert an und untersucht diese mit Blick darauf, wie in ihnen inter- und intrakulturelle Vergleiche zur Sprachbeschreibung herangezogen werden. Dabei zeigt sich, dass sich etliche Grammatikautoren nicht nur auf gemeinsame Werte und (Vor)Urteile beriefen, sondern damit auch den gedanklichen Nährboden für bekannte Entwicklungen des 19. Jahrhunderts widerspiegeln und gegebenenfalls auch bereiten, wie zum Beispiel der Ausbau des British Empire oder die allgemeine Entwicklung des Nationalismus in Europa.

  6. Wolf, Göran (forthcoming). “North-German Contributions to Early English Lexicography.” Historiographia Linguistica, tba.

    Da die handschriftlichen Glossare von Friedrich Lindenbrog, Johann Georg von Eckhart und Dietrich von Stade der (Alt)Anglistik bisher nahezu unbekannt waren, ist ihr Status mit Bezug auf die Wissenschaftsgeschichte aus diesem Grund ebenso ungeklärt. Durch einen Vergleich ihrer lexikographischen Methodik mit den in zeitgenössischen Wörterbüchern etablierten lexikographischen Erscheinungen ist eine Annäherung die wissenschaftsgeschichtliche Bewertung der Glossarhandschriften möglich.

  7. Wolf, Göran (festschrift to be published in 2026). “The Study of Old English and the Vocabulary of English Varieties – Revisiting Laurence Nowell’s Vocabularium Saxonicum.” In Englishes Evolving: Varieties through Time and Space, edited by Tobias Bernaisch, Sven Leuckert & Sofia Rüdiger. Edinburgh: Edinburgh University Press, tba.

    Das für das Projekt ebenfalls zentrale Glossar von Laurence Nowell, das durch Joscelyn/Parker vollständig integriert wurde, verzeichnet Dialektvokabular der Grafschaft Lancashire. Die mehr als umfangreiche Forschung zu regionalen Varietäten des heutigen Englisch hat diese Quelle bislang ignoriert, weshalb sich der Beitrag mit der Frage der (Dis)Kontinuität der von Nowell verzeichneten Lancashire words auseinandersetzt und zugleich dazu anhält, dass Quellen wie das Vocabularium Saxonicum auf Grundlage ihrer offensichtlichen Qualität nicht auch als Forschungsgegenstand für Fachbereiche abseits der Altanglistik dienen können.