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Event

Der Fall Max Merten. Über den bundesdeutschen Umgang mit einem NS-Kriegsverbrecher

Title of the event Der Fall Max Merten. Über den bundesdeutschen Umgang mit einem NS-Kriegsverbrecher
Series Veranstaltungen der Göttinger Vereinigung zur Pflege der Rechtsgeschichte e.V.
Organizer Göttinger Vereinigung zur Pflege der Rechtsgeschichte e.V.
Speaker Dr. Gerrit Hamann
Speaker institution Landgericht Lüneburg
Type of event Vortrag
Category Forschung
Registration required Nein
Details In Griechenland gilt er bis heute als einer der größten NS-Kriegsverbrecher überhaupt: Max Merten, vormals Jurist im Reichsjustizministerium, war 1943 maßgeblich an der Judenverfolgung in Thessaloniki beteiligt. Seine Wiederanstellung im Bundesjustizministerium hinderte das 1952 jedoch nicht. Und als er wenige Jahre später in Athen wegen Kriegsverbrechen verhaftet wurde, setzten Justiz- und Außenministerium alles daran, ihn vor Strafe zu schützen - was schließlich auch gelang. Doch Merten dankte es ihnen schlecht: Mit Hilfe namhafter Unterstützer, darunter der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann, initiierte er eine Rache- und Rehabilitierungskampagne, die nicht nur die deutsch-griechischen Beziehungen in eine tiefe Krise stürzte, sondern auch hochrangige Regierungsvertreter in Bonn und Athen in Bedrängnis brachte, insbesondere Adenauers Kanzleramtschef Hans Globke. Mertens Biografie zeigt nicht nur die Verwicklung des deutschen Juristenstandes in NS-Verbrechen auf, sondern vor allem die problematische Vergangenheitspolitik der Ära Adenauer.

Aufgrund der anhaltenden Pandemieeinschränkungen wird der Vortrag ausschließlich per Zoom gestreamt. Sie erhalten den Link zur Veranstaltung nach Anmeldung über: lehrstuhl.schumann@jura.uni-goettingen.de
Date Start: 07.02.2022, 20:00 Uhr
Ende: 07.02.2022 , 21:45 Uhr
Location Virtuell über Zoom
Contact 0551-39-27444
lehrstuhl.schumann@jura.uni-goettingen.de
External link http://www.deutsche-rechtsgeschichte.uni-goetti...
File attachment Rechtshistorische Vorträge WiSe 2021-22.pdf