Fordschritt und Kultur

Die diesjährige Komparatistische Nachwuchstagung Fordschritt und Kultur - Literarische Verhandlungen von Technik im 20. und 21. Jahrhundert ist der Repräsentation und Diskussion technischer Entwicklungen in der Literatur gewidmet. Wie reagiert Literatur auf technischen "Fordschritt" (Tucholsky) und auf damit einhergehende gesellschaftliche, philosophische und theologische Implikationen im Zusammenhang mit Technik? Mithilfe welcher literarischen Mittel wird Technikgeschichte in unterschiedlichen kulturellen Kontexten thematisiert? Wie halten technische Denkfiguren Einzug in die Literatur und welche Rolle wird dabei der Literatur und den Literaturschaffenden zugewiesen?

Die Tagung findet vom 22. bis 23.09.2017 im Tagungszentrum an der Sternwarte in der Geismar Landstraße 11 statt. Der Zugang ist öffentlich und die Teilnahme kostenlos. Tagungsgäste, die an beiden Tagen in Gänze teilnehmen wollen, werden jedoch bis zum 14.09.17 um Voranmeldung gebeten.



Freitag, 22.09.2017

 

11:00    11:30       Ankunft und Begrüßung
11:30     12:30       Keynote: Thorsten Unger (Magdeburg) –

                                   Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in der Literatur

 

12:30                           Mittagspause

 

13:20     15:20       Ethische Dimensionen der Technikanwendung

Christian Chappelow (Frankfurt) – Technikethik in Atom(bomben)gedichten aus Japan und Deutschland

Friederike Günther (Würzburg) – Das Gedicht als beseeltes Modell. Techniken der Distanz in Grünbeins Cyrano oder die Rückkehr vom Mond (2014)

Björn Weyand (Bochum) – Technik an der Schwelle von Leben und Tod in Maylis de Kerangals Réparer les vivants (2014)

 

15:20                           Kaffeepause

 

15:40     17:40       Technikkritik und Technikverweigerung

Bernhard Oberreither (Wien) – „Endsieg des Mechanischen über Mensch und Natur“. Technikkritik im Diskurs des Alpinismus und in Paulus Hochgatterers Über Raben (2002)
Sascha Seiler (Mainz) – Die Rückkehr des Archaischen

Vera K. Kostial (Göttingen) – G.W. Leibniz, Hans Poser, Jonas Lüscher. Die Technodizee-Frage im Roman Kraft (2017)

 

17:40                           Pause

 

18:00     19:20       Technik und Kunst

Jan Röhnert (Braunschweig) – Roadmovie im Sonettenkranz? Matthias Göritz’ Automobile (2012)

Ann-Marie Riesner (Gießen) – Who made the Internet? Betrachtungen zum Ursprung des Internet im Musikvideo Welcome to the Internet von Fraktus

 

ab 19:20                     Tagesabschluss und Abendessen




Samstag, 23.09.2017

 

09:00    10:20       Rezeption antiker Technikkonzepte

Caroline Haupt (Konstanz) – ‚Mechanische Schönheit‘ und intensiviertes Leben. Zum Stellenwert der Technik in den ‚hybriden‘ Anfängen der Historischen Avantgarde

Niels Penke (Siegen) – Philemon und Baucis. Zum Verhältnis von Technik und Mythos bei Ernst Jünger und Goethe

 

10:20                           Pause

 

10:40     12:40       Transhumanismus und künstliche Intelligenz

Annika Klanke (Berlin) – Maschinen–Begehren–(Re-)Produktion. Zu Technik und Sexualität bei Franz Kafka

Christian Dinger (Göttingen) – Dimensionen des Transhumanen im Werk von Christian Kracht und Clemens Setz

Hartmut Hombrecher (Göttingen) – Technik und Trash. Die Technodizee in Sam Raimis Army of Darkness

 

12:40                           Mittagspause

 

13:30     15:30       Entwürfe technisierter Welten

Steffen Richter (Braunschweig) – Natur bauen. Herman Sörgels Atlantropa-Projekt in John Knittels Amadeus-Roman (1939)

Katerina Kroucheva (Göttingen) – Erich Kästners vollautomatisierte Stadt Elektropolis und die Stockyards-Rezeption der 1920er und 1930er Jahre

Sebastian Schweer (Berlin) – Die Dialektik der Technik.

Chancen und Fährnisse des ‚sozialistischen Internet‘ im Roman Gegen die Zeit (Sascha Reh)

 

15:30                           Abschlussdiskussion

 

 

Alle Vorträge (je 20 Minuten) finden im Tagungszentrum an der Sternwarte der Universität Göttingen in der Geismar Landstr. 11 statt.