Life Eco Food Choice: Umweltdaten und Umweltkennzeichnung für eine nachhaltige Lebensmittelauswahl

Life ECO FOOD CHOICE wurde aus dem gemeinsamen Bestreben von Forschern geboren, Umweltkennzeichnungen auf europäischer Ebene zu entwickeln und zu harmonisieren. Das durch das LIFE-Programm finanzierte Projekt bringt acht europäische Partner aus Spanien, Deutschland und den Niederlanden mit Forschern und Unternehmen zusammen, die Experten auf ihrem Gebiet sind: landwirtschaftliche Produktion, Daten, LCA, Verbraucherwissenschaften usw. Die Initiative zielt auch darauf ab, einen Diskussionsrahmen zu schaffen, der allen offen steht: Ländern, Unternehmen oder NRO, die Fortschritte bei der Harmonisierung der Umweltkennzeichnung auf europäischer Ebene erzielen wollen. Ziel ist es, der Europäischen Kommission bis 2028 ein Umweltkennzeichnungssystem vorzulegen, das von einer Vielzahl von Interessengruppen validiert und anerkannt wurde. Die Arbeit an diesem Projekt bietet somit eine entscheidende Gelegenheit, die europäische Zusammenarbeit für nachhaltigere Lebensmittelpraktiken anzuregen.

Die drei Hauptsäulen des Life ECO FOOD CHOICE-Projekts
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat sich das LIFE-Projekt eine Reihe spezifischer Ziele gesetzt, die in drei Hauptarbeitsbereiche unterteilt sind:

  • 1. Aufbau von europäischen Datenbanken: Das Projekt wird eine harmonisierte Methodik für Lebenszyklusinventare von Lebensmitteln in Europa entwickeln, mit dem Ziel, robuste Umweltdatenbanken für Lebensmittel zu erstellen.

  • 2. Entwicklung von Methoden und Instrumenten: Aufbauend auf der französischen Arbeit soll eine standardisierte Methode zur Aggregation von Lebenszyklusinventarwerten und deren Übersetzung in einen Umweltwert entwickelt werden, der alle Umweltauswirkungen von Lebensmittelprodukten berücksichtigt..

  • 3. Anzeigeformat und Tests: Wir planen, eine Umweltanzeige unter realen Bedingungen zu testen. Dazu gehören Versuche in Supermärkten, Kantinen und Online-Plattformen in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Spanien. Diese Tests werden dazu beitragen, die Auswirkungen der Kennzeichnung auf das Kaufverhalten der Verbraucher und auf die Praktiken der Landwirte zu bewerten.

Forschungsprogramm an der Universität Goettingen
Die Universität Göttingen koordiniert das Arbeitspaket 4 zur Validierung von Markteffekten. Dieses Arbeitspaket konzentriert sich auf die Auswirkungen sowohl auf der Verbraucher- als auch auf der Landwirtseite. Unsere Verbraucherforschung wird in enger Zusammenarbeit mit unseren Kollegen vom INRAE durchgeführt, die den französischen Labelvorschlag wissenschaftlich begleitet haben. Die Universität Göttingen wird eng mit dem katalanischen Einzelhandelsunternehmen Amettler Origén zusammenarbeiten, sowohl bei den Live-Tests mit den Verbrauchern als auch bei der Einbindung der Landwirte in verbesserte Praktiken. 2 Abbildung 1: Arbeitsprogramm für die Verbraucherforschung

Die Validierung der Auswirkungen auf die Landwirte erfordert in erster Linie die Erfassung des Status quo der nachhaltigkeitsbezogenen Lieferantenmanagementprogramme auf der Ebene der Lebensmittelverarbeitungsunternehmen. Auf der Grundlage von Best Practices, die im Rahmen von Fallstudien ermittelt wurden, werden Programme zur Verringerung der Umweltauswirkungen bei den Lieferanten entwickelt. Es werden Fokusgruppen mit Landwirten und Zulieferern eingerichtet, die zur iterativen Gestaltung der Programme genutzt werden. In der zweiten Hälfte des Projekts werden die entwickelten Programme getestet und bewertet. 3 Abbildung 2: Work program for farmer research (Source: Own representation)

Projekt-Konsortium
Das Projekt wird von der französischen Agentur für den ökologischen Übergang (ADEME) koordiniert. Die Arbeitspakete werden von IRTA (WP2), Wageningen University Research (WP 3) und der Universität Göttingen (WP4) koordiniert. Weitere Partner sind corsus Corporate Sustainability GmbH (GER), INRAE (FR), Beta (ES) und das katalanische Handelsunternehmen Amettler Origén. 1