Verdorfung (villagization) und Umsiedlung (resettlement) im mittleren Süd-Äthiopien: Prozesse und Auswirkungen

Laufzeit von: 15.09.2004
Laufzeit bis: 14.09.2007

Nach einer Hungerkatastrophe Mitte der 1980er Jahre beschloss die äthiopische Militärregierung die größtenteils zwangsweise Umsiedlung von mehreren Millionen Bauern aus dürregefährdeten und übervölkerten Gebieten in weniger dicht besiedelte Regionen. Gleichzeitig wurde mit einem Programm begonnen, die ländliche Bevölkerung von zerstreuten Weilersiedlungen, die den ökologischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen angepasst waren, in Zentraldörfer zusammenzufassen. Diese Maßnahmen, die zu beträchtlichen ökonomischen Einbrüchen und Notlagen führten, wurden nach dem Regierungswechsel von 1991 zum Großteil rückgängig gemacht. Eine Dürrekatastrophe 2002 bewirkte, daß mit neuen Umsiedlungen auf freiwilliger Basis begonnen wurde. In dem Projekt sollen die Prozesse und Auswirkungen von "villagization" und "resettlement" im Gebiet der Hadiyya und Kambaata untersucht werden, deren Kultur und Geschichte der Antragsteller in früheren Studien dokumentierte. Während die Verdorfung nur noch in historischer Perspektive zu erforschen ist, handelt es sich bei den Umsiedlungen um Prozesse, die gegenwärtig zu beobachten und zu bewerten sind.

Die bisherigen Feldaufenthalte in Äthiopien im Rahmen dieses Projekts waren für Ulrich Braukämper von Mitte Oktober 2004 bis Mitte Januar 2005 und von Cathrin Horstmann von Mitte Oktober 2004 bis September 2005. Das Projekt wurde von der DFG vom 01.12.2006 bis 30.11.2007 verlängert, und ein weiterer Feldforschungsaufenthalt von Frau Horstmann ist für Beginn 2007 vorgesehen.

Zuordnung zu Einrichtungen:
Professur Braukämper

Personal:
Braukämper, i.R., Ulrich, Prof. Dr. (Leiter)
Horstmann, Cathrin, M.A. (Mitarbeiter)

Mittelgeber:
Förderer: DFG