Von der Weisheit zum Fachwissen. Eine Geschichte der Wissenschaften vom 12. bis zum 16. Jahrhundert
Vorlesung + Integrierte Vorlesung

Do 16-18 Uhr

Theologicum T-02

Beginn 22.10.2008

Kommentar: Im frühen und hohen Mittelalter, so hat man gesagt, gibt es zwei männliche Leitbilder: den Krieger und den Heiligen. Zu ihnen tritt im 12. Jahrhundert ein drittes hinzu, nämlich der Gelehrte. Dieser Wandel ist ein Indikator für ein ganz neues Konzept des 'höheren" Wissens, neue Vorstellungen davon, wie sich die Welt und die Sprache, die Weisheit und das Fachwissen, Wahrheit und gesellschaftliche Nützlichkeit zueinander verhalten. Der Frühgeschichte dieses Prozesses will ich nachgehen, indem ich die ideen- und die sozialgeschichtlichen Aspekte dieses Wandels aufeinander beziehen will. Ein Einblick in die Frühgeschichte der wissenschaftlichen Jurisprudenz, der Theologie, der Medizin und der Philosophie samt ihren Teilbereichen wird ebenfalls gegeben werden.

Literatur: Georg Wieland, Rationalisierung und Verinnerlichung. Aspekte der geistigen Physiognomie des 12. Jahrhunderts, in: Jan P. Beckmann, Ludger Honnefelder, Gangolf Schrimpf u.a. (Hg.), Philosophie im Mittelalter. Entwicklungslinien und Paradigmen. 2. Aufl., Hamburg 1996, S. 61-79; Richard W. Southern, Scholastic Humanism and the Unification of Europe. 2 Bd.e, Oxford 1995/2001.


Veranstaltungsnummer: 454051

Link zu UniVZ
Link zu Stud.IP

----------------------------------------------------

Die Entstehung des Juristenstandes im 12. und 13. Jahrhundert
Masterseminar

Di 14-16 Uhr

Waldweg 26 - ERZ N115

Beginn 20.10.2009

Kommentar: Grundlegend für viele Rationalisierungsprozesse im 'lateinischen" Europa ist die Modernisierung der Rechtsordnungen, die einhergeht mit den Konzepten eines positiven Rechts (Recht, das von Menschen geschaffen, verändert und abgeschafft werden kann), einer gelehrten Rechtswissenschaft und des praktischen Rechtsexperten in den Diensten der Kommunen, der Papstkirche und der weltlichen Herrscher. Wir wollen uns der Frühgeschichte dieser Entwicklung, d. h. dem 12. und 13. Jahrhundert, widmen. Dabei wird es um die 'Wiederentdeckung" des römischen Rechts, der Entwicklung der Kanonistik und die Genese des Rechtsexperten gehen, wobei wir hauptsächlich exemplarische Biographien behandeln werden.

Literatur: James A. Brundage, The Medieval Origins of the Legal Profession. Canonists, Civilians, and Courts, Chicago 2008; Johannes Fried, Die Entstehung des Juristenstandes im 12. Jahrhundert. Zur sozialen Stellung und politischen Bedeutung gelehrter Juristen in Bologna und Modena (Forschungen zur neueren Privatrechtsgeschichte 21), Köln/Wien 1974.



Veranstaltungsnummer: 454199

Link zu UniVZ
Link zu Stud.IP