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Press release: „Gegen die Eliten!“ – das Krisenmotiv im Fokus

No. 212 - 18.10.2018

Konferenz und Veranstaltungsreihe des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie

 

„Gegen die Eliten!“ – das ist derzeit ein Leitmotiv von politischen Bewegungen unterschiedlichster Couleur. Es ist ein Schlachtruf des Populismus, aber auch in der Gegenwarts- und Popkultur werden Eliten infrage gestellt. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung richtet das Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen eine Reihe von Veranstaltungen aus, die nach den Formen, den Bedeutungen und den Auswirkungen des Anti-Elitären in seinen heutigen Spielarten fragen.

 

Eine englischsprachige wissenschaftliche Konferenz am Freitag und Sonnabend, 26. und 27. Oktober 2018, versammelt unter der Überschrift „Against the elites! The cultural politics of anti-elitism in the current conjuncture“ 16 Vorträge aus den Kultur- und Sozialwissenschaften. Fallstudien widmen sich anti-elitären Bewegungen und Tendenzen in Deutschland, verschiedenen europäischen Ländern, Indien, Russland und den USA. In vier öffentlichen Diskussionsveranstaltungen ab dem 7. November 2018 soll geklärt werden, wie das Anti-Elitäre derzeit bestimmte Lebensbereiche wie Stadt-Land-Auseinandersetzungen, Mode und Popkultur, die Fußball-Fan-Szene und Arbeitskämpfe prägt. Dazu sind Forscherinnen und Forscher sowie Expertinnen und Experten aus der Praxis eingeladen. Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten, unter anderem im Fanraum „Nullfünf“ des regionalen Fußballvereins Göttingen 05 und im Ihme-Zentrum Hannover statt.

 

Der Auseinandersetzung mit der rechtspopulistischen Variante der Elitenkritik und ihren Widersprüchen kommt bei der Konferenz eine zentrale Rolle zu, doch bleiben die Analysen dort nicht stehen. „Die Anti-Eliten-Rhetorik von rechts sorgt unter Intellektuellen, die sich als fortschrittlich verstehen, häufig für eine reflexhafte Gegenreaktion, eine Verteidigung des Status Quo. Andere sehnen sich wiederum nach einem neuen Linkspopulismus, der die anti-elitären Energien in andere Bahnen lenkt“, so der Kulturanthropologe Prof. Dr. Moritz Ege. „Wir wollen genauer verstehen, was die große Welle der Elitenkritik derzeit eigentlich alles mit sich bringt – ohne die Eliten oder das Establishment pauschal zu verteidigen oder zu verdammen.“

 

Das begleitende Kinoprogramm von Oktober 2018 bis Januar 2019 im Göttinger Kino Lumière und dem Zentralen Hörsaalgebäude beleuchtet diese Fragen vor allem filmgeschichtlich und zeigt, wie sich das Motiv „Gegen die Eliten!“ im 20. und 21. Jahrhundert wiederholt und verändert.

Gefördert werden die Veranstaltungen vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Förderlinie „Zukunftsdiskurse“. Das Programm ist unter www.gegendieeliten.uni-goettingen.de zu finden.

 

Kontakt:

Johannes Springer

Georg-August-Universität

Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie

Heinrich-Düker-Weg 14

37073 Göttingen

Telefon: (0551) 39 25359

johannes.springer@uni-goettingen.de

https://www.uni-goettingen.de/de/546217.html

 

Prof. Dr. Moritz Ege

Georg-August-Universität

Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie

Heinrich-Düker-Weg 14

37073 Göttingen

Telefon: (0551) 39 21249

mege@uni-goettingen.de

https://www.uni-goettingen.de/de/524920.html