In publica commoda

Ringvorlesung Wintersemester 2016 / 2017

In gesellschafts- und kulturpolitischen Orientierungs- und Selbstverständigungsdebatten der Gegenwart ist es üblich, die eigene Zivilisation »des Westens« oder »Europas« als Folge der »Aufklärung« zu bezeichnen. Werte und Haltungen wie Toleranz, Gewissens-, Forschungs- und Religionsfreiheit, Freizügigkeit, Historisierung, Rechtsstaatlichkeit und anderes mehr seien in der Aufklärung entwickelt oder verfochten, ausgeformt und durchgesetzt worden. In aller Regel gilt »Aufklärung « als etwas unbedingt Positives; die in den 1960er-Jahren breit thematisierte »Dialektik der Aufklärung« scheint einliniger Affirmation gewichen. Erscheinen Religionen als unduldsam und intolerant, wird ihnen »Aufklärung« anempfohlen; kulturelle Konflikte mit islamisch geprägten Ländern oder mit muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern werden immer wieder darauf zurückgeführt, dass der Islam keine »Aufklärung « erlebt oder diese 'noch' vor sich habe. Auch religiösem Fundamentalismus wird in öffentlichen Diskursen ein Mangel an »Aufklärung« bescheinigt. »Aufklärung«, eine geistes- und kulturgeschichtliche Schlüsseletappe der europäischen und globalen Neuzeit, scheint gegenwärtig zu einer universalen Chiffre des Selbstverständnisses der »westlichen« Moderne geworden zu sein.
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Bejahung der »Aufklärung « und der Beschwörung ihrer Notwendigkeit ist es das Anliegen dieser Ringvorlesung, in einem Dutzend allgemeinverständlicher Vorträge über »Aufklärung« aufzuklären.

Die zentrale öffentliche Ringvorlesung findet jeweils dienstags um 18.15 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz statt.

Audioaufzeichnungen
Die Aufzeichnungen der Vorträge werden jeweils am darauf folgenden Mittwoch um 12 Uhr im StadtRadio Göttingen (107,1 MHz) ausgestrahlt und und sind anschließend über den Universitätsverlag Göttingen http://univerlag.uni-goettingen.de/info/16-17 abrufbar.

Videoaufzeichnungen




Sommersemester 2016 Wintersemester 2015/2016 Sommersemester 2015