Vom Sprachpartner zur Freundin

2. Semester, Studentin der Modernen Sinologie


Ich bin mit meiner Sprachpartnerin zufällig in der Bibliothek ins Gespräch gekommen. Sobald wir erfahren haben, dass unser gemeinsames Sprachinteresse uns verbindet, haben wir ein Treffen vereinbart. Beim ersten Treffen machten wir gemeinsame Leseübungen: Ich half ihr bei der Aussprache deutscher Wörter und ich las ihr unsere Lektionstexte vor und sie korrigierte meine Fehler. Sie stellte auch viele Fragen zur deutschen Sprache und so merkte ich zum ersten Mal wie schwer die deutsche Sprache eigentlich ist.
Aber schon bald geriet die Sprache in den Hintergrund und wir tauschten uns eher über unsere unterschiedlichen Kulturen aus. Wir trafen uns zum gemeinsamen Kochen und Backen: Sie kochte ein chinesisches Gericht für mich und ich kochte ein deutsches Gericht für sie. Anschließend wollte sie gerne etwas backen. Ich verstand zuerst nicht was sie daran so begeisterte, aber dann erklärte sie mir, dass in China nur wenige Leute einen Backofen besitzen und dass sie daher Kuchen nur kaufen können.
Des Weiteren half mir meine Sprachpartnerin ein wenig in Kalligraphie, ich zeigte ihr das Ostasiatische Seminar und wir machten gemeinsame Fotos.

Leider war ihr Aufenthalt hier schon fast vorbei und sie musste zurück nach China. Wir fanden beide, dass wir eine unvergessliche Zeit zusammen hatten und ich versprach ihr sie auf jeden Fall in China zu besuchen. Sie versprach mir im Gegenzug, dass sie mir ihre Universität sowie die Städte Shanghai und Nanjing zeigen würde. Jetzt schreiben wir uns E-Mails und halten so unseren Kontakt.