Leitfaden für Studentinnen und Studenten zur Erstellung von Referaten, Hausarbeiten und Protokollen.

Die Hausarbeit:

Das Erstellen einer Hausarbeit ist keine Kunst, sondern folgt bestimmten Regeln und einem mehr oder weniger festgelegten Schema. Die folgenden Hinweise sollen eine Hilfe sein, Fehler zu vermeiden und sind als Empfehlungen aufzufassen.

Allgemein soll durch eine Hausarbeit gezeigt werden, dass der Verfasser/die Verfasserin fähig ist,


  • erziehungswissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln,
  • ein Thema selbständig zu behandeln und eigene Positionen zu formulieren,
  • relevante Forschungsliteratur zu finden und angemessen einzubeziehen,
  • einen sachlichen Zusammenhang strukturiert darzustellen.



Weitere Informationen zum Verfassen einer Hausarbeit finden Sie hier PDF-Logo (klein)

Die Entwicklung einer wissenschaftlichen Fragestellung PDF-Logo (klein)

Das Referat (Vorbereitung und Vortrag eines Referats. Kurze Zusammenfassung von Dr. Gertrud Siller.)

Vorbereitung

Das Referat sollte zwei Zielen dienen: zum einen der Vermittlung eines Wissensinhaltes an die Zuhörenden, deren Nachfragen und Anmerkungen Sie sich als Referentin/Referent stellen. Sie reproduzieren die Inhalte eines oder mehrerer Texte und informieren damit. Zum anderen üben Sie das Vortragen und den Umgang mit der begrenzten Zeit einer Seminarsitzung. Beides ist keine Gabe, die vom Himmel fällt, sondern lernbar. Und meistens fällt es erst mal schwer, das ist normal. Entscheidend ist, sich auf den Weg der Versuche zu machen und nicht von sich zu erwarten, dass ein Referat perfekt sein muss.

Am Anfang steht sinnvollerweise ein Gespräch mit der Seminarleitung über:

  • Das genaue Thema und seine Abgrenzung,
  • Dazu notwendige Literatur,
  • Die Zeit, die zur Verfügung steht,
  • Die Gliederung,
  • Möglichen Medieneinsatz

    Um eine Gliederung entwerfen zu können, brauchen Sie einen Überblick über die Literatur zu Ihrem Thema. Wenn Sie nur einen Text vorstellen, bietet es sich an, dass Sie sich bei Ihrem Vortrag an die Struktur dieses Textes halten.
    Bei manchen Themen reicht aber ein Text nicht zur Vorbereitung, dann braucht man zunächst eine Textauswahl, und die ist gar nicht einfach zu treffen. Es gibt eine Fülle von Literatur, die nicht so schnell zu überblicken ist. Es empfiehlt sich sowohl die Seminarleitung nach einer Literaturauswahl zu fragen als auch in aktuellen Handbüchern zentrale Begriffe Ihres Themas nachzuschlagen und die dort angegebene Literatur als Leitfaden zu benutzen, das heißt, Sie sollten sie sichten und dann entscheiden, womit Sie weiter arbeiten wollen. Das können/sollten Sie danach entscheiden, was Sie vor allem interessiert bzw. was Sie wirklich selber spannend finden.

    Nur wenn Sie selber Interesse an Ihrem Thema haben, können Sie das auch anderen gut vermitteln.

    Deshalb ist es sinnvoll, sich rechtzeitig vor einem Referatstermin, den Sie übernommen haben, mit der Literatur zu beschäftigen. Wenn Sie feststellen, dass Sie gar kein Interesse entwickeln können, können Sie dann vielleicht in Absprache mit der Seminarleitung immer noch umdisponieren.

    Wenn Sie soweit sind, zu einem Sie interessierenden Thema die Literatur gesichtet zu haben, bringen Sie dann in einem zweiten Schritt verschiedene Bestandteile Ihres Themas in eine sinnvolle Reihenfolge, so dass für Sie ein roter Faden der Argumentation in Ihrem Referat entsteht. Diese Gliederung können Sie dann noch einmal mit der Seminarleitung besprechen, oder auch mit KommilitonInnen. Danach arbeiten Sie die einzelnen Gliederungspunkte inhaltlich aus. Denken Sie dabei daran, wem Sie etwas erzählen wollen, wer da vor Ihnen sitzt.

    Vortrag

    Die Sätze eines Referats sind sehr einfach strukturiert, also kurz und nicht mit zu vielen Details versehen. Es ist gut, nach einer Ausarbeitung noch mal den ganzen Text zu lesen und Sätze evtl. zu verkürzen oder zu vereinfachen. Sie sollten die Fachbegriffe, die Sie benutzen, erklären können, also dazu Hintergrundliteratur gelesen haben (z.B. in pädagogischen Wörter- oder Handbüchern).

    Bereiten Sie sich auf Ihr Referat vor, indem Sie es vorher laut halten, entweder für sich allein oder vor Freunden. Sie sehen dadurch, wie Sie mit der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit hinkommen, ob Sie also evt. noch kürzen müssen, und wie Sie verstanden werden bzw. ob man Ihnen gerne zuhört. Das Zeitmanagement ist gerade wichtig, wenn Sie Gruppenarbeiten vorbereiten.

    Fast immer gilt: Weniger ist mehr!

  • Am Anfang Ihrer Präsentation kann stehen, dass Sie dem Plenum Ihre Leitfragen vorstellen, mit denen Sie sich innerhalb Ihres Themas beschäftigt haben und die Sie mit der von Ihnen bearbeiteten Literatur beantworten wollen. Schön ist auch, wenn Sie sagen können, warum Sie vortragen, was Sie vortragen. Damit vermitteln Sie auch Ihren persönlichen Bezug, was Zuhörende neugierig macht. Sie stellen dann vor, wie der Ablauf Ihres Referates sein wird, vielleicht benutzen Sie dazu eine Folie oder schreiben diese Gliederung an die Tafel, ebenso wie die Literatur, auf die Sie sich beziehen.
  • Dann sollten Sie versuchen, einen Bezug Ihres Themas zu den bisherigen Seminarsitzungen herzustellen. Was haben wir bisher gelernt, was kommt jetzt?
  • Nun folgt Ihr eigentlicher Vortrag.
  • Halten Sie sich mit Interpretationen oder Kritik an Texten, die Sie vorstellen, bis zum Schluss zurück. Ihr Referat dient der Wissensvermittlung, es geht also in erster Linie darum, Positionen, Konzepte, theoretische Ansätze von WissenschaftlerInnen kennen zu lernen. Erst danach, also am Ende Ihres Vortrags, können Sie kritische Anmerkungen machen, sollten aber darauf achten, dass diese sich ausschließlich auf das beziehen, was Sie vorgetragen haben, sonst ist Ihre Kritik nicht nachzuvollziehen.
  • Bei Gruppenarbeiten ist das Gelingen entscheidend davon abhängig, dass Sie sich gemeinsam vorbereiten und entsprechend gut aufeinander abstimmen. Die einzelnen haben viel weniger Zeit für Ihre Beiträge und es ist wichtig, inhaltliche Übergänge zwischen Ihren jeweiligen Beiträgen herzustellen.
  • Entscheiden Sie vor Ihrem Vortrag, ob Sie Zwischenfragen zulassen wollen, oder nicht. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sie lieber erst nach Ihrer Präsentation zu, oder fragen Sie nach einem Abschnitt, wenn danach etwas Neues beginnt, ob es zum bisher Gesagten noch Fragen gibt.
  • Am Schluss Ihres Vortrags nehmen Sie Ihre Leitfragen vom Anfang noch einmal auf und fassen die Ergebnisse dazu bzw. die Antworten kurz zusammen. An dieser Stelle sind Wiederholungen durchaus erwünscht. Sie können auch für Sie offen gebliebene Fragen formulieren.
  • Ganz am Ende der Sitzung, wenn die Diskussion zu Ihrem Vortrag abgeschlossen wird, ist es ein schöner Schlusspunkt, wenn Sie sich beim Plenum für die Diskussionsbeiträge und Rückmeldungen bedanken.

    Präsentation und Visualisierung

    Präsentieren und Visualisieren: Welches Medium passt zu meinem Vortrag? (Dr. A. Hoffmann) PDF-Logo (klein)

    Ausgewählte Literatur zum Thema

    Wissenschaftliches Arbeiten


    • Rost, Friedrich 1999: Lern- und Arbeitstechniken für pädagogische Studiengänge [2. Aufl.], Opladen
    • Stary, Joachim / Kretschmer, Horst 1994: Umgang mit wissenschaftlicher Literatur. Eine Arbeitshilfe, Frankfurt / Main


    Wissenschaftliches Schreiben


    • Büntig, Karl-Dieter / Bitterlich, Axel / Pospiech, Ulrike 2000: Schreiben im Studium. Ein Leitfaden, Berlin
    • Kruse, Otto 1993: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockdaen durchs Studium, Frankfurt/Main; New York
    • Narr, Wolf-Dieter / Stary, Joachim (Hrsg.) 1999: Lust und Last des wissenschaftlichen Schreibens. Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer geben Studierenden Tips, Frankfurt / Main
    • von Werder, Lutz 1995: Kreatives Schreiben in den Wissenschaften, Berlin; Milow



    Vortragen, Präsentieren, Moderieren


    • Gudjons, Herbert (Hrsg.) 1998: Die Moderationsmethode in Schule und Unterricht, Hamburg
    • Pabst-Weinschenk, Marita 1995: Reden im Studium. Ein Trainingsprogramm, Frankfurt / Main
    • Seifert, Josef W. 1994: Visualisieren, Präsentieren, Moderieren, Offenbach