Führung durch den alten Botanischen Garten

Am 14. November 2014 haben wir den alten Botanischen Garten der Universität zwischen Altstadt und Nikolausberger Weg besucht. Der alte Botanische Garten ist so alt wie die Universität selbst: Der berühmte Albrecht von Haller gründete ihn 1736 als "hortus medicus". Viele bekannte Persönlichkeiten haben ihn schon besucht, erläutert der Kurator Michael Schwerdtfeger, während er uns über das Gelände führt. Auch wenn die Grünanlage im Herzen der Stadt heute den Studierenden und Anwohnern vor allem als ruhige grüne Oase dient, behält sie immernoch ihren ursprünglichen Zweck als wichtige Lehranstalt für Studierende. Es werden kontinuierlich neue Bereiche angelegt und alte weiter entwickelt. Jetzt im November ist auf dem Außengelände nicht mehr viel zu sehen, daher gehen wir die meiste Zeit in die Gewächshäuser, wo neben der Vielfalt der heimischen Pflanzenwelt viele Exoten gezeigt werden: Im Regenwaldhaus erzählt uns Michael Schwerdtfeger vom Leben, das sich in diesem besonderen Wald oft in luftiger Höhe abspielt, wie zum Beispiel bei winzigen Fröschen, die in Wasserpfützen in Bromelienpflanzen hoch über dem Boden hausen. Das Farnhaus hat ebenso eine ganz eigene verwunschene Atmosphäre, wenn man einmal die Augen zu macht und nur die feucht-warme Luft, das leise Plätschern des Wasserlaufs und den Duft feuchter Erde und grüner Pflanzen wahrnimmt, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Exotik der trockeneren Art gibt es im Sukkulenten- und Kakteenhaus zu sehen und im Gegensatz dazu finden wir Wasserpflanzen im Victoriahaus, wo in einem halben Jahr wieder die Blüte der riesigen Victoria-Seerose zu bestaunen sein wird. Louisianamoos

Die letzte Demonstration der Führung zeigt uns eine Pflanze, die völlig ohne Wurzeln lebt: Das Louisianamoos hängt an allen geeigneten Orten wie z.B. Bäumen, Oberleitungen oder Dachrinnen und nimmt Wasser und Nährstoffe nur durch seine Saugschuppen auf, die die ganze Pflanze bedecken. Trocken sieht es deshalb grau aus (Hintergrund im Bild), aber bei Regen wird in den Saugschuppen die Luft durch Wasser verdrängt und die Pflanze erscheint grün.

Nach einer abwechslungsreichen und leider viel zu kurzen Führung wechselten wir ins Café Botanik, um bei Kaffee und Kuchen noch eine Weile über die Uni und das Leben in Göttingen zu diskutieren. Danke allen Teilnehmer/innen für einen gelungenen Nachmittag!








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