Exkursion zum Brocken
Danke allen Teilnehmenden und Organisierenden für einen wunderschönen Tag im Harz!Samstagmorgen um 8 Uhr auf dem Albaniplatz: Mit 38 Teilnehmenden brechen wir zu einer Tour in den Harz auf, zu der das Team von Studium International eingeladen hat. Der Bus ist gut gefüllt, man lernt sich schnell ein wenig kennen - Studierende und Promovierende aus den unterschiedlichsten Fächer sind dabei; von Agrar über BWL bis zu vergleichenden Sprachstudien ist ein großer Ausschnitt dessen vertreten, was die Uni Göttingen zu bieten hat. Genauso vielfältig sind die Hintergründe der einzelnen Personen, die aus aller Welt kommen. Auf dem Weg durch die kleinen Ortschaften im Harzvorland zeigt sich der Himmel grau in grau, erste Tropfen fallen, während wir auf extrem kurvigen Straßen an Flüssen und Talsperren entlang durch die malerische Landschaft fahren.
Aber das Exkursionsglück ist uns hold: Als wir am Bahnhof in Drei Annen Hohne ankommen, hat der Regen schon fast aufgehört.
Eine historische Dampflock der Harzer Schmalspurbahn steht abfahrbereit dampfend am Bahnsteig und wird ausgiebig bewundert, ein Hauch von Abenteuer liegt in der Luft. Nachdem die Exkursionsleitung uns allen eine altmodisch anmutende Fahrkarte ausgeteilt hat, dürfen wir in den wartenden Zug steigen. Die Waggons sind recht voll und einige Teilnehmende entscheiden sich, die Fahrt auf den offenen Plattformen zu genießen. Gemächlich zuckeln wir durch den Wald, um uns herum nichts als grün. In 50 Minuten Fahrt legen wir 500 Höhenmeter zurück, der Wald verändert sich merkbar: Die dichten Fichtenbestände werden lichter, die Bäume kleiner und die Formen bizarrer; zum Berggipfel hin werden mehr und mehr nackte Felsen sichtbar, als hätte ein Riese achtlos Steine verstreut.
Kurz vor unserem Ziel gibt es gar keine nennenswerten Bäume mehr, der Gipfel des Brocken liegt oberhalb der Baumgrenze und ist vorwiegend mit niedrigen Sträuchern bewachsen. Oben angekommen bietet sich uns eine beeindruckende Aussicht, trotz der dichten Wolken.
In kleinen Gruppen erkunden wir den Gipfel, einige lassen sich vor dem Gipfelstein fotografieren, andere spazieren über den Gipfelrundweg oder gehen in den Brockengarten. Leider erwischt uns dort ein ordentlicher Regenschauer, so dass wir in die Gebäude flüchten müssen.
Schließlich lässt der Regen nach und während des gemeinsamen Mittagessens beim Brockenwirt bietet sich durch die Panoramafenster ein wunderbarer Blick auf die Umgebung. Bald darauf scheint auch wieder die Sonne und gründlich gesättigt machen wir uns auf die Wanderung Richtung Torfhaus. Zunächst folgt unser Weg den Bahngleisen, dann biegen wir ab und sind nur noch von lichtem Wald umgeben. Rechts und links bieten sich immer wieder bezaubernde Anblicke von bizarren Baumformationen,
blühenden Kräutern und leise plätschernden Bachläufen; überall sind verschiedene Schattierungen von grün zu sehen, nur unterbrochen von Brauntönen und einigen Farbtupfern in weiss und pink. An einigen besonders schönen Stellen machen wir Rast, um die Gruppe wieder zusammen zu bringen und die Aussicht zu genießen. Dabei durchmischt sich die Gruppe immer wieder, so dass man gut mit verschiedenen Leuten ins Gespräch kommt und mal am Anfang, mal in der Mitte oder am Ende der gesamten Gruppe läuft, während die Exkursionsleitung aufpasst, dass niemand verloren geht.
Nach zwei Dritteln unserer Wegstrecke zieht sich der Himmel wieder zu und ein leises Grollen ist zu vernehmen - wir laufen direkt auf eine Gewitterfront zu. Die Schönheit der Bachläufe am Wegesrand steht nun im Hintergrund, die dunklen Wolken über abgestorbenen Fichtenskeletten bieten eine düstere Kulisse für das Grollen des Donners. Das ist authentische Naturgewalt, wir sind mittendrin und nicht nur dabei! Kurz bevor wir das Torfhausmoor erreichen, fängt es ernsthaft an zu regnen. Zum Glück haben die meisten Teilnehmenden eine Regenjacke oder einen Schirm, ein paar haben sich noch auf dem Gipfel mit leichten Plastiküberwürfen versorgt. Wir schenken dem Ausblick über das Hochmoor nur wenig Beachtung und trotten nass und schicksalsergeben über die Bohlenstiege, es ist nicht mehr weit bis zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Busfahrer. Glücklicherweise zieht das Gewitter in eine andere Richtung und auch der Regen hört nach nicht allzu langer Zeit auf, die Luft ist warm und wir können zumindest oberflächlich ein wenig trocknen. Bald ist auch der Parkplatz in Torfhaus erreicht, wo unser Bus uns schon erwartet. Die Rückfahrt verläuft ruhig, um 18:30 Uhr erreichen wir wieder den Albaniplatz in Göttingen, müde und zufrieden.
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