Zukunftsperspektiven für den Privatwald in NRW

Projekt zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven und strategischen Ausrichtung von Privatforstbetrieben in NRW

Kooperationsprojekt zwischen der Abteilung Forstökonomie und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen

Im Anbetracht von erheblichen Substanzverlusten durch die Dürre- und Borkenkäferkalamität startet das Land Nordrhein-Westfalen ein Forschungsprojekt zur Unterstützung des Privatwaldes. Viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen vor existenziellen Grundsatzentscheidungen: Mit welchen Baumarten sollen die Waldflächen wiederaufgeforstet werden, die im Zuge des Klimawandels bestand haben und gleichzeitig ausreichende Erträge abwerfen? Welche Ausgaben für Bestandesbegründung und -pflege, Waldschutz, Verkehrssicherung, Aufrechterhaltung der Betriebsorganisation etc. sind in den nächsten Jahren zu erwarten und wie können sie finanziert werden? Welche alternativen Betriebseinnahmen zum Holzverkauf kann ich mit meinem Waldeigentum zukünftig generieren? Gibt es auf betrieblicher Ebene weitere Rationalisierungsmöglichkeiten? Welche Perspektiven hat die Erwerbsforstwirtschaft im Privatwald?
Projektlaufzeit: Juli 2021 bis Juni 2024
Projektfinanzierung: Landesministerium für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Ziel ist es, mit Beteiligung betroffener Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mögliche betriebswirtschaftliche Perspektiven aufzuzeigen. Gleichzeitig soll das Projekt forstpolitische Handlungsempfehlungen zur Förderung dieser Perspektiven herausarbeiten. Zunächst untersucht die Projektgruppe die aktuelle Betroffenheit des Privatwaldbesitzes durch die Kalamität in NRW genauer. Im nächsten Schritt schätzt sie die zu erwartenden Aufwands- und Ertragsverhältnisse im Zuge des Klimawandels ab. Auf Basis des Waldbaukonzeptes NRW wird sie ökonomisch begründete strategische Handlungsempfehlungen entwickeln. Diese sollen auch die verschiedenen Eigentümer-Zielsetzungen und deren jeweilige Voraussetzungen im Privatwald berücksichtigen. Darüber hinaus soll die Arbeit Rationalisierungspotenziale sowie alternative Einnahmemöglichkeiten neben dem Holzverkauf für private Forstbetriebe beleuchten.
Dabei erfolgt nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit betroffenen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, auch wird das Projekt aktiv durch einen Projektbeirat begleitet, der mit weiteren Akteuren der forstlichen Praxis besetzt ist.


Bearbeiter
Friedrich Reichert (Wald und Holz NRW)
Dr. Markus Dög
Werner Ellermann (Wald und Holz NRW)


Projektveröffentlichungen:
- Vortrag DLG-Waldtage (10.09.2022)