Lehmplatten
Die Alten Ziegelei produziert Lehmplatten für die Firma Argillatherm, die diese für Deckenheizsysteme vermarktet. Bei den Platten handelt es sich um ungebrannte Lehmplatten, die aus Lehm, Füllstoffen und einem Vernetzungsmittel bestehen. Um sicher zu stellen, dass sich keine Teile der Lehmplatte bei einem Bruch von der Decke lösen, muss nach heutigem Stand der Technik als Armierung ein glasfaserverstärktes Kunststoffgewebe (GFK) eingelegt werden.
In diesem Projekt soll untersucht werden, ob sich Bindemittel auf Proteinbasis für die Herstellung von Lehmplatten eignen, um das Einlegen eines solches GFK überflüssig zu machen. Diese neue Lehmplatte sollen den DIN-Anforderungen auch ohne die Armierung durch das Gewebe genügen, und eine Reduktion der Sprödigkeit erreicht werden. Auch sollen die Abmaße der Lehmplatten deutlich vergrößert werden, so dass diese auch für die Beplankung bei Häusern in der Ständerbauweise verwendet werden können.
Die Projektpartner versprechen sich zudem eine einfachere Produktion, da diese anstatt mehrstufig in Zukunft nur noch einstufig erfolgen kann. Durch die neuen Bindemittel wird eine Herstellung der Lehmplatten mit natürlichen Rohstoffen gewährleistet, die gleichzeitig nachhaltig und kosteneffizient ist. Somit stellt diese Innovation nicht nur eine reine Materialsubstitution dar, sondern verbessert das Herstellungsverfahren und bietet die Möglichkeit neuer Produktentwicklungen und -anwendungen.
Basierend auf dem bisherigen Mischungsverhältnis und des Wasseranteils, wird die Universität Göttingen verschiedene Proteine als Bindemittel testen. Die Mischungen sollen dann bei der Alten Ziegelei im Herstellungsprozess getestet werden. Die Firma Argillatherm wird sich mit dem Handling der Platten bei der Montage beschäftigen.