Phasmatodea/Mantophasmatodea (Dr. Rebecca Klug)

Die Phasmatodea (Stab- und Gespenstschrecken, Wandelnde Blätter) kommen mit ungefähr 3000 beschriebenen Arten in den wärmeren Zonen der Erde, vorwiegend in den Tropen vor. Aufgrund ihrer Vielfalt an Farben und Formen und ihrer Mimese sind sie jedoch auch beliebte Terrarientiere.

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Phyllium celebicum
(Wandelndes Blatt)






Forschungsthemen Phasmatodea


  • Evolution des Flugapparates (Muskeln, Flügelgelenk) bei
    Phasmatodea und anderen Neoptera


    Über die Anatomie des Pterothorax und der Flügelgelenkung der Phasmatodea ist bislang nur sehr wenig bekannt. Ein systematischer anatomischer Vergleich des Thorax bei ungeflügelten, kurzflügeligen und flugfähigen Formen der Phasmatodea steht im Mittelpunkt dieses Projektes. Hinzu kommt der Vergleich mit anderen pterygoten Insekten. Zum Einsatz kommt hierbei auch die Röntgen-Computertomographie (Mantophasmatodea und Embioptera).

  • Neuronale Mechanismen der Flugauslösung bei Phasmatodea, Flugverhalten

    Viele Stab- und Gespenstschrecken sind flügellos, jedoch kommen auch etliche kurzflügelige und flugfähige Taxa unter der Phasmatodea vor. Am Beispiel flugfähiger Phasmidenarten werden die verschiedenen Verhaltensweisen beim Flug untersucht (Flugstart, Aufrechterhaltung des Fluges etc.). Die Reize, die Flug bei Stabschrecken auslösen, sowie die zugehörigen Sinnesrezeptoren werden untersucht.
    Kooperation: Prof. Dr. R. Hustert, Abteilung Neurobiologie, AG Sensomotorik, Institut für Zoologie und Anthropologie, Göttingen

  • Evolution flugauslösender Sinneshaare bei Phasmatodea und anderen basalen Neoptera

    Flugfähige Phasmatodea besitzen windsensitive Haare, deren Reizung Flugverhalten auslösen kann. Morphologie, Ultrastruktur und Physiologie dieser Sinneshaare werden untersucht. Zudem wird diskutiert, wo solche Sinneshaare im Verlauf der Evolution der Phasmatodea und bei anderen flugfähigen Insekten entstanden sein könnten.
    Kooperation: Prof. Dr. R. Hustert, Abteilung Neurobiologie, AG Sensomotorik, Institut für Zoologie und Anthropologie, Göttingen




Die Mantophasmatodea (Gladiatoren, Fersenläufer) wurden 2002 als neue Insektenordnung beschrieben. Bislang sind sie aus Namibia, Südafrika und Tansania bekannt. Zur Zeit werden Systematik, Morphologie, Lebensweise und Entwicklung der Mantophasmatodea von verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv untersucht.


Forschungsthemen Mantophasmatodea


  • Thorax- und Abdominalmorphologie der Mantophasmatodea

    Die Morphologie und Anatomie des prägenitalen Abdomens bei Mantophasmatodea wird in Kooperation mit Dr. K.-D. Klass (Museum für Tierkunde Dresden), untersucht, im Rahmen des von ihm initiierten Projektes zu Biologie, Taxonomie und Systematik der Mantophasmatodea.
    Des weiteren wird die Morphologie und Anatomie des Thorax bei den Mantophasmatodea untersucht. Hierbei kommt auch die Röntgen-Computertomographie zum Einsatz.
    Kooperation Mikro-Computertomographie: Jürgen Goebbels, Bundesanstalt für Materialforschung Berlin (BAM)