Celebrating difference, promoting division? Religion, culture and conflict in Northern Ireland and former Yugoslavia

Konflikte, einschließlich bewaffnete Konflikte, werden häufig im Spannungsfeld religiöser Überzeugungen vorbereitet und ausgefochten. In manchen Fällen tritt dies auf, wenn ein neues Glaubenssystem etabliert werden soll; in anderen Fällen kann Diskriminierung aufgrund religiöser Überzeugungen den Nährboden für Konflikte legen. Dort, wo Religion und Ethnizität in enger Verbindung stehen, kann eine religiöse Identität instrumentalisiert werden, um Konflikte zu fördern und zu rechtfertigen. In solchen Kontexten kann die Zelebrierung religiöser Unterschiede, religiösen Erbes und religiöser Identität - bewusst oder unbewusst - ein Hindernis für die zivile Konfliktlösung darstellen; der Akt der Zelebrierung selbst kann zu einem Kriegsschauplatz werden, wortwörtlich und im übertragenen Sinn.


Liko_Grant_Workshop


Der eintägige Workshop fand am 29. Januar 2010 statt und wurde in Verbindung mit der Forschergruppe “Musik, Konflikt und der Staat” organisiert. Er beschäftigte sich damit, wie eine kollektive Erinnerung an religiös motivierte Konflikte der Vergangenheit, u.a. tradiert durch kulturelle Praktiken wie Lieder, andere Formen oraler Tradition und Rituale, religiöse Spannungen der Gegenwart verstärken können und dabei Maßnahmen der zivilen Konfliktbearbeitung behindern können; untersucht wurde auch, wie solche Praktiken instrumentalisiert werden können, um Konflikt, Hass und sogar Gewalt zu fördern. Teil des Workshops war es zudem, verschiedene Strategien zu diskutieren, mittels derer man auf den Gebrauch von Kultur und kulturellem Erbe im Dienst der Verschärfung gewalttätiger Konflikte, reagieren kann. Der Fokus lag auf zwei Regionen mit einer jungen Geschichte gewalttätiger Konflikte, in denen religiöse und ethnische Identitäten eine entscheidende Rolle gespielt haben: Nordirland und das ehemalige Jugoslawien.