Europa und die Vereinigten Staaten im Vergleich – Versuche zur Erklärung ihrer religiösen Unterschiede
(4. bis 5. Mai 2012)

In den säkularisierungstheoretischen Debatten bilden Versuche zur Erklärung der religiösen Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und Europa ein umkämpftes Feld. Wie empirische Studien gezeigt haben, weisen die Amerikaner durchschnittlich eine höhere Kirchgangshäufigkeit als die Europäer auf, glauben größere Teile von ihnen an Gott und spielen religiöse Argumente in der amerikanischen Politik eine größere Rolle als in Europa.

In unserem Workshop wollen wir Erklärungsgründe für die religiösen Unterschiede zwischen den USA und Europa diskutieren und dabei Faktoren wie den religiösen Pluralismus, die Stärke des religiösen Wettbewerbs, die staatliche Regulierung des religiösen Feldes, soziale Ungleichheit und existentielle Unsicherheit, Migrationsprozesse sowie die sozialen Funktionen von Religionsgemeinschaften für die Integration von Immigranten untersuchen. Auf diese Weise hoffen wir, neue Perspektiven in der Analyse religiöser Differenzen im transatlantischen Vergleich zu erkunden.

Keynote lecture
“American Fundamentalists and European Atheists? Explaining Religious Differences between America and Europe”
Peter Berger (Boston University)
Europeans favor the stereotype of an American steeped in reactionary fundamentalism; Americans return the compliment by seeing Europe dominated by pervasive atheism. The empirical situation is more complicated. Still, Europe is indeed more secular than America by any reasonable criteria. The explanation of this difference is one of the most interesting issues in the sociology of contemporary religion.


Der Workshop wurde initiiert von Prof. Dr. Detlef Pollack (Fellow 2011/2012) und Prof. Dr. Matthias Koenig (Institut für Soziologie, Göttingen).