Fortpflanzung



Vermehren kann sich die Silberweide entweder generativ, über befruchtete Samen, oder vegetativ, mithilfe von Ablegern als Klon. Bestäubt werden die Bäume durch Insekten, die allerdings nicht durch einen Farbstoff der Blüten, sondern einen Duftstoff im Blütennektar angelockt werden (Lautenschlager, 1994). Die Samen selbst sind sehr klein und leicht. Durch einen Haarkranz verbreiten sie sich besonders gut mit dem Wind, aber auch auf umliegendem Gewässer. Im Gegensatz zu Eicheln oder Bucheckern sind den Weidensamen keine üppigen Nährstoffreserven mitgeliefert worden, daher treiben sie auch in der Regel bereits nach wenigen Stunden aus. Eine Überwinterung kommt nicht in Frage (Roloff, 1999). Für die relativ schnelle Keimung wird viel Licht und Feuchtigkeit benötigt. Als Pionierbaumart der Auenlandschaft macht es also durchaus Sinn, schnell in die Höhe zu wachsen, bevor die Konkurrenzvegetation selbst zu hoch ist (Schütt et al, 2006). Der Zyklus einer Pionierbaumart wie der Silberweide besteht aus dem Besiedeln neuer Gebiete und anschließender Verdrängung durch schattentolerantere Baumarten.
Die vegetative Vermehrung ist ebenfalls sehr effektiv, so ist es möglich, dass abgebrochene Äste mit dem Fluss fortgespült werden und an anderer Stelle zu einem eigenständigen Baum heranwachsen. Das liegt an der guten Versorgung mit so genannten Wurzelprimordien an den Trieben, die im Bedarfsfall für die Bildung neuer Wurzeln sorgen (Krüssman, 1997). Diese leicht durchführbare Methode zur Reproduktion macht sich auch die moderne Forstwirtschaft zunutze. Anpflanzungen von Silberweiden werden mit hohem Erfolg durch Stecklinge angelegt.