Tagungsarchiv

Grenzüberschreitungen - Bücher als Brücken. 5. IBG-Nachwuchsforum

06.-07.04.2017, Tagungsraum der GSGG (Friedländer Weg 2, 37085 Göttingen)

ibg206Grenzüberschreitungen finden sich in Büchern und auf dem Buchmarkt auf vielfältige Weise: Das IBG- Nachwuchsforum wird interdisziplinäre Forschungsperspektiven auf das Thema eröffnen. Der Blick richtet sich dabei sowohl auf das Medium und den Markt als auch auf die Literatur. Dabei sind historische Perspektiven genauso willkommen wie Forschungen zu jüngsten Entwicklungen. In Zeiten eines zunehmend globalisierten Buchmarktes, in der Verlage zu Weltkonzernen expandieren und weltweit die gleichen Bücher auf den Bestsellerlisten stehen, ist das Thema transnationale Grenzüberschreitung ein weites Untersuchungsfeld mit vielen offenen Forschungsfragen. Zu erforschen sind die Strukturen des sich globalisierenden Buchmarktes, die Veränderungen im Transferprozess, die Vermittlungsaktivitäten von Verlagen und Agenturen und die Rolle der Übersetzer. Auch und gerade in Zeiten, in denen sich weltweit rasante Veränderungen vollziehen, wird dem Medium Buch die Rolle zugesprochen, kulturelle Brücken aufrecht zu erhalten bzw. neue zu schlagen. Dies wird zum Beispiel unterstützt durch kulturpolitische Maßnahmen, Übersetzungsförderungen oder öffentlichkeitswirksame Inszenierungen wie dem Ehrengastauftritt auf der Frankfurter Buchmesse.
Ein weiterer Aspekt ist die mediale Grenzüberschreitung, wobei das Buch sowohl als Ausgangs- wie als Zielmedium betrachtet werden kann. Es gilt zu diskutieren, wie weit der Buchbegriff im Zeitalter der Digitalisierung gefasst werden kann bzw. gefasst sein muss. In Hinblick auf die Buchbranche kann der Frage nachgegangen werden, inwiefern mediale Grenzüberschreitungen zu Erweiterungen von Geschäftsfeldern führen, gleichzeitig aber nicht nur Chancen, sondern auch erhebliche Risiken bergen. Neue Möglichkeiten eröffnen sich durch konzeptionelle Grenzüberschreitungen - etwa wenn eine Zielgruppenerweiterung angestrebt wird oder die Vermarktung ausgefallene kreative Wege geht. Crosswriting und die Aufhebung von Genrekonventionen sind hier nur zwei wichtige Aspekte von vielen weiteren. Inhaltliche Grenzüberschreitungen sind gegeben, wenn in Büchern Grenzen der realen Welt etwa hinüber in fiktionale Welten überschritten werden. Auch dieses Themengebiet kann im Rahmen der geplanten Tagung etwa mit Blick auf den Eskapismus-Vorwurf in den Blick genommen werden. Grenzen werden unzweifelhaft überschritten, wenn Bücher (oder ihre Autoren und Verleger) einen Skandal hervorrufen - etwa indem sie die juristischen Grenzen verletzen. Hierbei sind die Mechanismen und Folgen der Skandalisierung in den Blick der Untersuchung zu nehmen. Damit baut das Nachwuchsforum eine Brücke zum Themenfeld der IBG-Jahrestagung 2016: "'Eine Zensur findet (nicht) statt' - Zensur und Medienkontrolle in demokratisch verfassten Gesellschaften" auf.

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#Lesen. Transformationen traditioneller Rezeptionskonzepte im digitalen Zeitalter

29.09.-01.10.2016, Historisches Gebäude der SUB (Papendiek 14, 37073 Göttingen)

poster206Die »digitale Revolution« und ihre Folgen verändern das Verständnis vom Lesen und vom Leser: Aus einer traditionellen Kulturtechnik wird »Social Reading«, der passive Nutzer entwickelt sich zum aktiven »Prosumer«. Die Welten, die sich zuvor zwischen zwei Buchdeckeln versteckten, sind nicht mehr ausschließlich dort zu finden, sondern erstrecken sich transmedial beispielsweise auf Filme, Hörbücher und (Computer-)Spiele. Das reine Konsumieren von Literatur scheint nicht mehr zeitgemäß, seit sich mit dem Web 2.0 eine »Participatory Culture« entwickelt hat. Leser können tatkräftiger Teil einer Community sein, mit Gleichgesinnten diskutieren und die Welten eines Autors mit eigenen Ideen anreichern. Die Etablierung neuer, elektronischer Lesegeräte erleichtert diese Beteiligung: eBook-Reader, Smartphones und Tablets lassen sich problemlos mit dem Internet verbinden und vereinfachen so den Austausch mit anderen Lesern und Autoren. Diese Veränderungen beeinflussen auch den Buchmarkt: Online-Versandhändler etablieren sich als Orte der literarischen Anschlusskommunikation und versuchen, die persönliche Beratung in der Buchhandlung durch Kundenrezensionen zu ersetzen.
Im digitalen Zeitalter erweitern sich die Möglichkeiten der Leser. Sie werden dazu ermuntert, selbst als Produzenten in Erscheinung zu treten. In sozialen Netzwerken, Foren und Blogs artikulieren sie ihre eigene Meinung, bewerten Bücher oder schreiben selbst literarische Texte. Social-Reading-Plattformen und Lesecommunities ermöglichen es den Lesern, Verlagen und Autoren direktes Feedback zu geben und somit aktiv am literarischen Geschehen zu partizipieren. Dadurch verändern sich auch Literaturproduktion und -vermittlung - die Grenzen zwischen den verschiedenen Rollen im Literaturbetrieb verschwimmen. Die weitreichenden Entwicklungen im Bereich der Rezeption stellen ein lohnenswertes und sich ständig veränderndes Forschungsfeld dar.

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digital*litera*. Ein Vernetzungstreffen des Forum Zukunft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und des Graduiertenkollegs "Literatur und Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung"

27.01.2016, Urania (An der Urania 17, 10787 Berlin)

faden206Die Digitalisierung verändert unsere Kultur. Ebooks, digitale Lesecommunities, Buchblogs, Online-Zeitschriften, Lese-Apps, Autorenwebsites: Neue Medienformate und digitale Vermittlungsangebote stellen Autoren, Verleger und Wissenschaftler vor zahlreiche Herausforderungen. Doch wo gibt es Querverbindungen, wo können wir voneinander lernen und wo stellen wir uns gemeinsame Fragen?
Ziel der Veranstaltung ist es, die Interaktion zwischen den Akteuren zu fördern, relevante Aspekte der Digitalisierung für die jeweiligen Arbeitsbereiche zu identifizieren sowie unterschiedliche Perspektiven und Strategien vorzustellen. Am Anfang der Veranstaltung steht die gemeinsame Fixierung von Inhalten: Hierzu sind alle Teilnehmer im Vorfeld herzlich eingeladen.

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