Historische Nutzung


Die oben beschriebenen Eigenschaften des Hainbuchenholzes wurden schon sehr früh erkannt, so dass das Holz der Hainbuche schon viele wichtige Aufgaben erfüllte. Der Name Eisenbaum für die Hainbuche spielt auf ihre Verwendung als Eisenersatz an und stammt aus einer Zeit, in der Eisen sehr teuer und für gewöhnliche Leute nicht zu bezahlen war.
In dieser Zeit schrieb Hironymus Bock in seinem Kräuterbuch im 16. Jahrhundert über die Hainbuche bereits Folgendes „(...) Mit 800 kg pro Kubikmeter zählt ihr Holz zu unseren schweren Hölzern. Am anderen Ende steht die nur halb so schwere Pappel. Das harte, zähe und kernlose Hainbuchenholz ist für Rammböcke im Hafenbau ebenso begehrt wie für Hackklötze der Metzger, Geschützlafetten, Schusterleisten und Klavierhämmer. (...)“ (LAUDERT 2000).

Ihre guten Holzeigenschaften ließen der Hainbuche noch einige andere Namen zuteil werden, die alle Bezug auf ihre Verwendung in den jeweiligen Bauteilen oder Gegenständen nehmen. Einige Beispiele hierfür ist der Jochbaum, Spindelbaum, die Dreschflegelbuche und der Wielbaum wobei hier auf die Verwendung als Radwellen (holländisch wiel = Rad) angespielt wird.

In der Zeit, in der Zollstöcke noch kein Massenindustrieprodukt waren, wurden sie meist ausschließlich aus Hainbuchenholz gefertigt. Einen sehr großen Anwendungsbereich fand das Hainbuchenholz im Maschinenbau, z.B. für Zahnräder und Zahnradkämme bei Mühlen. Aus ihr wurden auch Zapfenlager, Rollen für Flaschenzüge, Furnierpressen, Gatterrahmenführungen und Mangelrollen hergestellt. Ebenso fand die Hainbuche Verwendung in den Anfängen der Buchdruckkunst, bei der ihr Holz ebenso wie das Holz der Rotbuche zum Schneiden der Setzlettern benutzt wurde.