Insekten und andere Schädlinge

Gallmilben- und Insektenbefall führen zu fleckigen Nekrosen auf den Blättern. Hier sind vor allem Spinnmilbenbefall und Larvenfraß der Kleinen Lindenblattwespe Caliroa annulipes von Bedeutung. Durch die Larven der Lindenblattwespen werden aufgrund von Schabe- und Fensterfraß verbräunende Flecken verursacht. Außerdem treten Verbräunungen durch die Spinnmilben Eotetranychus tioliarium auf. Diese Veränderungen führen zu vorzeitigem Laubfall und Rußtaubelag (HARTMANN et al. 1995).
Der Befall mit Gallmilben Phytoptus tetratrichus abnormis f. erinotes bewirkt so genannte Filzgallen, die auf der Blattoberseite zu aufgewölbten chloristischen Flecken führen (HARTMANN et al 1995). Ebenfalls häufig zu finden, ist die Gallmilbe Eriophyes tiliae tiliae.


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Gallen der Gallmilbe Eriophyes tiliae tiliae (Foto: Björn Lotze)

Die Lindenzierlaus Eucallipterus tiliae ist im Sommer zu beobachten, im Spätsommer erkennt man sie an Rußtaublättern (Bieneninstitut Kirchhain).
Neben der Lindenzierlaus tritt in der neueren Zeit noch ein zweiter Schädling, die wollige Napfschildlaus Pulvinaria regalis, immer mehr in Erscheinung (www.abendblatt.de).
Haarbüschel auf Lindenblättern dienen Milben, die nicht größer als 2 mm sind, als Lebensraum. Diese ernähren sich von anderen teils schädlichen saftsaugenden Milben und winzigen Pilzen auf den Blättern. Wegen der gegenseitigen Vorteile handelt es sich um eine Symbiose zwischen Linde und Milbe (PETRUSZEK 1991).
Im Waldbestand haben Käfer- und Pilzschäden nur eine geringe Bedeutung (KOSS 1981).
Linden sind sehr stark durch Wildverbiss gefährdet, obwohl das Ausheilungsvermögen der dadurch geschädigten Triebe hoch ist. Dies ist wohl einer der Hauptgründe, warum sich die Linde in unseren Wäldern nur in so geringem Maße verjüngen kann (WALDBAUINSTITUT 1992).
Verbiss- und Fegeschäden sind die beiden Hauptschadursachen und Gefährdungen für die Linde im Wald. Dort ist sie durch Verbissschäden fast doppelt so oft betroffen wie durch Fegeschäden.
Früher und teils noch heute galt und gilt die Linde als mäuseresistent, da wohl die langen Bastfasern beim Nagen stören. So wurden und werden sie in Mäuselebensräume eingebracht (GRABE et al. 1991).
Die Linde ist aber durch vermehrten Samenfraß von Mäusen bedroht (www.wald-in-not.de).
Damit ist die Linde wohl doch nicht absolut mäusefest. Insbesondere bei trockenem Wetter kommt es zu Schäden (KOSS 1981).