Stieleichen erreichen eine Wuchshöhe von 25-40 m (4), in Ausnahmefällen auch 50 (23) oder 60 m und einen Brusthöhendurchmesser von über 200 (4), maximal 300 cm (21). In der Jugend wachsen die Bäume rasch, erreichen aber schon früh (40 Jahre) den Kulminationspunkt und wachsen dann nur noch langsam. Im Alter von 120-200 Jahren stellen sie ihr Höhenwachstum ein. Quecus robur kann sehr hohe Alter erreichen. SCHÜTT (1992) gibt das Höchstalter mit 800 Jahren an, nach ERLBECK et al. (2002) soll in Ausnahmefällen ein Alter von 1400 Jahren erreicht werden. Während dieser Zeit wird, wenn die Bäume vital sind, das sekundäre Dickenwachstum fortgesetzt. Für den Kronenaufbau bestimmend sind die monopodiale Verzweigung, das bevorzugt orthotrope Wachstum, sowie die seitliche Bildung der Blütenstände (23). Außerdem werden fast jedes Jahr Johannistriebe ausgebildet (4) Im Freistand entsteht zunächst eine schmale, kegelförmige Krone (23), die sich im Alter zu einer weit ausladenden unregelmäßige, kugelig gewölbten Krone entwickelt. Der Baum ist tief beastet, kurz- und dickschaftig Im Bestandesschluss entwickelt sich ein walziger Stamm und eine unregelmäßige, hohe und breite Krone (4). Eichen reagieren auf zusätzliches Licht durch das Austreiben von Proventivknospen, wodurch es zur Bildung von Wasserreisern/Klebästen kommt. Hierzu kommt es auch, wenn die Krone mit der Zeit von anderen Bäumen überwachsen wird und nicht mehr genug Licht bekommt. Man spricht dann von „Angstreisern“. Da die Plastizität der Krone, gerade im Alter, sehr gering ist, ist ein hohes Maß an Pflege erforderlich um qualitativ hochwertiges Stammholz zu erwirtschaften.
Es bestehen nur geringe Unterschiede im Habitus und in der Art der Verzweigung zwischen Stiel- und Traubeneiche. Oft ist die Traubeneiche etwas regelmäßiger aufgebaut und es ist häufiger ein bis in den Wipfel durchgehender Stamm vorhanden. Der Hang zur Ausbildung von proleptischen Trieben (Johannistriebe) ist bei der Traubeneiche weniger stark ausgeprägt (22).