Nutzung in der Gegenwart

Viele frühere Lindenholzprodukte, wie Besteck, Geschirr, Bast etc., können heute leichter aus Kunststoff hergestellt werden und haben sie so in der Nutzung verdrängt.
Der Bedarf an Lindenholz ist stark zurückgegangen. Er ist von ehemals 25 auf 10 Verwendungsbereiche reduziert worden. Traditionelle Lindenholznutzungen, wie z.B. die Schnitzerei, werden wohl aber weiter Lindenholz fordern, da die Vorteile dieses Holzes in dem Bereich dominieren (SCHWAER 1989).
Da das Holz beider einheimischen Lindenarten, weich ist, und nur wenig witterungsresistent, wird es in erster Linie im Innenbereich eingesetzt (www.wald-in-not.de). Es kann gut zur Herstellung von Truhen und Kästchen, Gefäßen und Reißbrettern, sowie für Holzwolle, Furnier, hochwertige Zeichen- und Filterkohle genutzt werden (www.baum-des-jahres.de). Außerdem wird es als Modell- und Bleistiftholz sowie zur Zündholzherstellung verwendet (PETRUSZEK 1991). Bei Drechslern und Schnitzern ist es immer noch beliebt (www.wald-in-not.de).


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Gitarre aus Lindenholz (Foto: Björn Lotze)

Andere Verwendungsmöglichkeiten sind Tischplatten, Blind- und Füllholz, Holzschuhe und Bilderrahmen sowie Spielwaren (SELL 1982) und Musikinstrumente (www.wald-in-not.de). Im Handel sind die Sortimente, bzw. Dimensionen, Leisten, Kanteln, Rund- und Schnittholz gebräuchlich (SELL 1982). Über einige Zeit wurde Lindenholz auf dem Holzmarkt nur gering nachgefragt. Die Ursache lag darin, dass Lindenholz meist nicht gesondert, sondern mit schlechten Qualitäten und Dimensionen in schlecht bewertete Buntlaubholzmischlose eingestuft wurde. Bei stärkeren Dimensionen und guten Qualitäten kann mit Lindenstammholz guter Profit erzielt werden. Die geringe Nachfrage ist z. T. darin begründet, dass die hochwertigen Lindenbestände weit verteilt sind, wodurch hohe Transportkosten einen zentralen Einschnitt des Holzes unrentabel machen. (SCHWAER 1989).
Als Heilmittel erfreuen sich Lindenprodukte in der Homöopathie zunehmender Beliebtheit (www.wald-in-not.de). In der Volksheilkunde wird Lindenholzkohle häufig angewendet. Darüber hinaus wird sie fast nur noch als Zeichenkohle genutzt (LAUDERT 2003).


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Lindenblütenhonig (Foto: Björn Lotze)

Imker nutzen und schätzen die Linden während der Blüte nach wie vor als Honigquelle, da Bienen eine große Menge Lindenblütenhonig produzieren können und dieser aufgrund seines besonderen Geschmacks sehr beliebt ist (www.wald-in-not.de).
Die Lindenblüten nahmen und nehmen in der Tracht der Imker einen großen Stellenwert ein.