Pilze


Unter den Pilzerkrankungen, die Juglans regia L. widerfahren, ist die Bedeutsamste die Marssonina- Blattfleckenkrankheit, hervorgerufen durch Marssonina juglandis, dessen konidienbildendes Myzel in den Zweigen überwintern kann. Bereits im Frühling verfärben sich Blätter und Früchte. Zunächst sind kleine dunkelbraune Flecken mit hellerem Zentrum erkennbar, darauf folgt entweder eine Vergilbung oder eine Braunfärbung ganzer Blattfiedern. Die Blätter rollen sich zum Teil zusammen und fallen in verschiedenen Befallsstadien vorzeitig ab (SCHAARSCHMIDT 1999). Auf den Früchten zeigt sich der Pilz durch die Bildung gut sichtbarer, schwarzer Flecken auf der noch grünen Schale. Der Reifeprozess wird gestoppt und die Nüsse fallen unreif ab (KOTTE 1941). Die zu diesem Erreger gehörende Schlauchform ist Gnomonia leptostyla. Die Perithezien befinden sich in am Boden liegenden Blättern und reifen im Frühjahr aus. Über die abgegebenen Ascosporen erfolgt die Erstinfektion der jungen Blätter (SCHAARSCHMIDT 1999).

Auffallend sind zudem zwei Pilze der Gattung Polyporus: P. squamosus (Schuppiger Porling) verursacht eine Korrosionsfäule, wodurch das Lignin im Holz vollständig abgebaut wird und die weißliche Cellulose verbleibt. Deshalb wird diese Art der Zersetzung auch Weißfäule genannt. Der Fruchtkörper dieser Pilzart wird bis zu 30 cm groß. P. sulphureus (Schwefelporling) ruft eine schnell fortschreitende Rotfäule hervor. Es handelt sich um eine Sonderform der Weißfäule, bei der nicht nur das Lignin, sondern auch die Cellulose zersetzt wird (SCHAARSCHMIDT 1999).

Die Buchenkeimlingskrankheit, ausgelöst durch Phytophtora cactorum, ist eine weitere relevante Erkrankung. Es handelt sich um eine Sporeninfektion, die im Frühjahr über Wassertropfen auf Blätter und Sprosse übertragen wird und eine Braunfärbung dieser Pflanzenteile erzeugt (DOMINIK 1995).

Ein Pathogen, das erhebliche Beeinträchtigungen von unterem Stammabschnitt und Wurzeln provoziert, ist der Hallimasch, Armillaria mellea s.l.. Dieser Parasit dringt überwiegend nach abiotischen Schädigungen, wie Frost oder Trockenheit, aber auch durch Verletzungen während der Pflanzung oder bei Pflegemaßnahmen in das Gewebe ein. Durch den Befall wird eine Weißfäule verursacht, die den Stamm wertlos macht und einzelne Individuen zum Absterben bringen kann. Bei der Erreichung höheren Alters und sich reduzierender Vitalität wird dieser Erreger oft zum Umtriebszeit begrenzenden Faktor (METTENDORF et al. 1996).

Die asexuell gebildeten Sporen des Erregers Melanconium juglandinum befallen vornehmlich trockene Äste älterer Bäume, erzeugen bräunliche bis schwarze Krusten, die aus kleinen Rindenrissen hervorkommen und bei feuchter Witterung als schwarze Tröpfchen sichtbar sind. Der weißlich anmutende Schimmel im Inneren der geöffneten Steinfrucht wird durch die Gattung Cladosporium hervorgerufen und dringt zum Beispiel bei nasskalter Witterung während des Wachstums über den Stielansatz ein (SCHAARSCHMIDT 1999).