Prof. Dr. Akihiro Kanamori: Forschungsprojekt

Das Wesen des mathematischen Wissens auf der Grundlage der Zentralität des Beweises

Professor Kanamori ist ein Mathematiker, der hauptsächlich auf den Gebieten der Mengenlehre, speziell über starke Axiome der Unendlichkeit, über Kombinatorik und über Übereinstimmungsergebnisse forschte. In letzter Zeit konzentrierte sich seine Arbeit auf die Geschichte der Mengenlehre und im weiteren Sinne auf die Geschichte und die Philosophie der Mathematik. Der mit dem Bearbeiten des Handbuchs der Mengenlehre und des Buches Die gesammelten Werke von Ernst Zermelo entstandene Wissenszuwachs und die dabei gemachte Erfahrung regten mehrere spezifische Projekte an, die in Artikeln über die historischen Anfänge der Axiomatik der Mengenlehre umgesetzt werden sollen. Diese Projekte profitieren unmittelbar von der Nähe zu Kolleginnen und Kollegen und Archiven in Göttingen. Diese Faktoren sind besonders förderlich für weiter gesteckte Projekte, die sich mit der Untersuchung des Wiederaufkommens des Beweises als zentralem Element der Mathematik in der Mitte des 19. Jahrhunderts, besonders im Hinblick auf die Pionierarbeit von Richard Dedekind und David Hilbert, befassen. Die Forschung soll hier in eine allgemeine Aussage über das Wesen des mathematischen Wissens münden, das auf der zentralen Lage des Beweises – speziell in der modernen Mathematik mit all ihrer Komplexität – beruht, und schließlich zu einer Monographie führen.