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Victoria Morick


Victoria Morick

Krankheit als Wissensding. Visualisierungen und Materialisierungen von Syphilis im 19. und 20. Jahrhundert.

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Das Projekt „Krankheit als Wissensding“ untersucht die Bedeutung von visuellen und gegenständlichen Repräsentationen von Krankheiten im späten Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik am Beispiel von Syphilis. Es geht der Frage nach, welche Rolle die Visualisierungen und Materialisierungen der Krankheit bei der Wissenskonstruktion in wissenschaftlichen Diskursen und öffentlichen Debatten spielten. Die zeitgenössische Wahrnehmung von Syphilis wandelte sich um die Jahrhundertwende von einer verschwiegenen, gesellschaftlich stigmatisierten „Lustseuche“ hin zu einer die „Volksgesundheit“ bedrohenden sowie öffentliche „Aufklärung“ benötigenden Krankheit. Visuelle und materielle Repräsentationen prägten dabei – so meine Ausgangsüberlegung – die Kommunikation über die Krankheit mit und entwickelten häufig eigene Wirkungen gegenüber schriftlichen Medien. Die bisher kaum oder nur vereinzelt untersuchten Repräsentationen bilden daher den Projektfokus. Es handelt sich dabei z.B. um fabrizierte Objekte, wie Wachsmodelle, objektisierte menschliche und tierische Gebeine sowie statische und bewegte Abbildungen, wie Fotografien in Zeitschriften oder Lehrwerken. Anhand dieser soll nachvollzogen werden, wie wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Akteur*innen um dominierendes Wissen rangen. Ziel ist es, den medialen Beitrag auf die Aushandlung von Wissen vor dem Hintergrund medizinischer Dynamiken, sich verändernder „sozial- und hygienepolitischer“ Ansichten, Transformationen des Gesundheitswesens und medialer Möglichkeiten auszuloten. Über den Einbezug materieller Kultur soll so zum Verständnis davon beigetragen werden, welche Konflikte, In- bzw. Exklusionsprozesse und Kommunikationsstrategien auf Krankheitsverständnisse wirken können.

  • seit 04/2022 Promotionsförderung durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes (Dissertationsprojekt „Krankheit als Wissensding“)
  • seit 08/2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Infection and Injustice. Narrative Responses to Pandemics“ am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen
  • 09/2015–08/2019 Studentische Hilfskraft am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen
  • 04/2013–08/2019 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen
  • 04/2017–05/2020 Masterstudium der Geschichte und Englisch, Georg-August-Universität Göttingen
  • 10/2015–02/2017 Bachelorstudium der Geschichte und Englisch, Georg-August-Universität Göttingen
  • 01/2013–03/2014 Studentische Hilfskraft am DFG-Graduiertenkolleg Generationengeschichte, Göttingen
  • 10/2012–09/2015 Bachelorstudium der Geschichte und Politik, Georg-August-Universität Göttingen und University of York


  • (2022) Zwischen Individuum und Krankheit. Eine sensible Syphilismoulage aus der Sammlung der Göttinger Hautklinik, in: Marie Luisa Allemeyer, Joachim Baur, Christian Vogel (Hg.), Räume des Wissens. Die Basisausstellung im Forum Wissen Göttingen, Göttingen, S. 264–267.


  • (05/2022) Fluide Materialitäten, fluide Kontexte, fluides Wissen? „Fabrikationen“ von Syphilis zwischen Forschung, Lehre und Vermittlung um 1900, Forschungskolloquium für Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen.
  • (05/2022) Von wächsernen Wissensdingen. Syphilismoulagen um 1900 zwischen Forschung, Lehre und Vermittlung, Journal Club, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen.
  • (04/2022) “Fighting” an infectious disease with visualizations: How syphilis was depicted and narrated in the public sphere during the early 20th century, Internationaler Workshop „Narrating Pandemics: Transdisciplinary Approaches to Representations of Communicable Disease”, Brandenburg/Havel.
  • (11/2021) Krankheit in Objektform? Visualisierungen und Materialisierungen in den Narrativen zur „Bekämpfung“ von Syphilis im frühen 20. Jahrhundert, Internationaler Workshop „Infection and Injustice. Narrative Responses to Pandemics – Transdisciplinary Perspectives“, Fulda.
  • (10/2021) Depicting Disease. The Negotiation of Knowledge about Syphilis in the German Public Sphere in the 19th and 20th Century, Vortrag im Rahmen der Reihe “Science, Knowledge and Politics in German History” (online), German History Research Group Cambridge.
  • (05/2021) Krankheit als Wissensding. Visualisierungen und Materialisierungen von Syphilis im 19. und 20. Jahrhundert, Forschungskolloquium für Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen.
  • (01/2021) Krankheit als Wissensding. Visualisierungen und Materialisierungen von Syphilis im 19. und 20. Jahrhundert, Forschungskolloquium des kunstgeschichtlichen Seminars, Georg-August-Universität Göttingen.
  • (07/2019) Visualisierungen des ‚Anormalen‘. Fotografien in Emil Kraepelins Lehrwerk für Psychiatrie (1883–1927), Forschungskolloquium für Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen.


abgeschlossene Promotionen


Yovita A. Vakolavene

Yovita A. Vakolavene

Women and Warfare: The Role of African Women in World War One in German East Africa, 1914–1918

This study explores the role of African women during WWI in German East Africa in the period from 1914 to 1918. Historically, like women in other parts of the world, African women have contributed to the war efforts in their communities. In the colonial period, in German East Africa, women offered their support in various campaigns either as askari’s wives or as wives, daughters, or mothers of warriors. They also offered support during WWI either as askaris’ wives at the war front, or at the home front as mothers, wives or daughters of the men who had gone to war. However, compared to men, African women’s participation in WWI is largely overlooked. This study examines women’s participation in this war in a variety of roles. The research findings show that African women participated in WWI directly and indirectly, willingly and unwillingly. They also show that, throughout the war, women’s activities either complemented or substituted the activities of men. Women’s social cultural responsibilities enabled women at the war front to be an anchor to askari whose morale to fight depended on women’s support and encouragement. While in the home front, the survival of families depended on women’s labour in agriculture and other economic activities. In some cases, women’s social cultural status caused them to be victims of the war. However, as victims, they continued to play their role until they were able to escape the ordeal of being victims of war.