Volksmedizin und Mythologie



Obwohl die Buche in Deutschland weit verbreitet ist, ist ihre naturheilkundliche und mythologische Bedeutung weitaus geringer, als z.B. bei Linde, Erle oder Holunder.
Eine fiebersenkende, adstringierende und antiseptische Wirkung wird der Rinde von zwei- bis dreijährigen Trieben zugeschrieben. Der Rindenaufguss wird bei Erkrankungen der Atemwege und bei Infektionen der Mundschleimhaut als Behandlungsmittel angewendet. Auch die Blätter der Buche wurden als kühlende und lindernde Umschläge bei Geschwüren aufgelegt und sollten Zahnfleischentzündungen abheilen (Laudert 2003). Gegen Magenstörungen wurden früher Kreosotpillen verabreicht. Das Kreosot ist Bestandteil des Buchenholzteers, der durch trockene Destillation des Holzes gewonnen wird. Es hat eine stark desinfizierende Wirkung. Aufgrund der krebserregenden Eigenschaften darf der Buchenholzteer heute nur noch äußerlich angewendet werden. Er wird unter dem Namen „Pix Fagi“ verkauft und soll gegen Gicht, Rheuma und Hautleiden helfen (Laudert 2003).



Wetterdienst Rotbuche


Das Wetter des folgenden Winters lässt sich, wie der Volksmund zu berichten weiß, durch einem Axthieb in eine Buche vorhersagen. Bleibt die Wundstelle, die dem Baum zu Beginn des Monats November zugefügt wurde, trocken, so ist mit einem harten Winter zu rechnen. Genauso weist auch ein Herbst mit vielen Bucheckern auf einen strengen Winter hin. Die Schweizer haben daher den Spruch: „Vil Buech, vil Fluech“ geprägt.



Buchholz vs. Eichendorf


Kein anderer Baum findet so häufig Verwendung in den Namen von Ortschaften wie die Buche. Allein in Deutschland gibt es 1567 Ortsnamen wie z.B. Buchholz, Buchthalen, Bucheggberg, Schönenbuch, Buch a.I. Die Eiche hingegen ist nur 1467 mal vertreten (v. Berg 1871).
Auch das deutsche Wort „Buch“ verdankt seine Entstehung der Buche. Nach Vorbild der römischen Wachstäfelchen wurden dünne Buchenholztäfelchen beschriftet und zusammengebunden.