Untersuchungen zur Resistenz gegen den Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala) in Brassica napus und weiteren Kreuzblütlern

Der Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala, REF) zählt in Europa und insbesondere in Deutschland zu den wichtigsten Schädlingen im Winterrapsanbau. Die Kontrolle dieses Schädlings erfolgt aktuell durch Insektizidbehandlung, wobei regional bis zu vier Spritzapplikationen im Herbst notwendig sind. Die Sensitivität des Käfers gegen Insektizide hat jedoch in den vergangenen Jahren abgenommen und es kann erwartet werden, dass Anwendungen mit den aktuell verfügbaren insektiziden Wirkstoffen zunehmend an Wirkung verlieren. Zudem besteht der gesellschaftliche und politische Wille den chemischen Pflanzenschutz weiter einzuschränken, wodurch zukünftig voraussichtlich auch die Kontrolle des Rapserdflohs im Raps schwieriger wird (z.B. erschwerte Neu-/Wiederzulassung von Insektiziden). Vor diesem Hintergrund bekommt die pflanzliche Resistenz gegen den REF eine zunehmend große Bedeutung. Momentan ist jedoch keine genetische Resistenz oder Toleranz gegen den REF in Raps bekannt und die Züchtung ist auf neue Resistenzquellen angewiesen.
Grundlage dieses Projekts ist die Evaluierung pflanzlicher Resistenz gegen den REF in genetisch diversen Akzessionen von B. napus und verwandten Arten. Hierzu wird zunächst ein Biotest-System mit dem REF im Labormaßstab etabliert. Darauf aufbauend werden biochemische und spektrometrische Untersuchungen Aufschluss über die Reaktion der Pflanze auf REF-Befall geben. Auf diese Weise soll es ermöglicht werden, Resistenzmerkmale gegen den REF zu identifizieren und zu charakterisieren. Einzelne Untersuchungen werden am Forschungsinstitut Rothamsted Research (UK) durchgeführt.

Kollaborationspartner: Samantha Cook (Rothamsted Research, UK), Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG (NPZ), KWS Saat SE & Co. KGaA

Bearbeitung: Rüde, Ulber, Rostás