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Volksmedizin und Mythologie



Heiliger Baum


In China wird der Ginkgo seit dem Altertum in buddhistischen Tempelanlagen und Klostergärten angepflanzt und als heiliger Baum verehrt. Der Ginkgo, chinesisch "Silberaprikose", ist durch die Form des geteilten Blattes und seine Zweihäusigkeit zum Sinnbild des Yin und Yang der chinesischen Philosophie und damit des weiblichen und männlichen Prinzips, des Tages und der Nacht, von Freud und Leid und Leben und Tod geworden (6, 10).


Süße Perlen – nicht nur für hohe Herren!


Die Samen des Ginkgo erfreuen sich in China großer Beliebtheit. Ihr Geschmack wird als süßliche Mischung aus Kartoffel und gebackener süßer Kastanie beschrieben. Die Verwendung der Ginkgosamen geht auf eine lange Tradition zurück: schon im 11. Jahrhundert pries der Chinese Ou-Yang Xiu die Samen als „Perlen, die man einem guten Gast gibt.“ Die gerösteten Samen wurden früher auch als Ehrung dem Kaiser gereicht und auf Hochzeiten und anderen Festen werden sie noch heute als Köstlichkeit geröstet und verteilt.


Vielfältige Volksmedizin


Um die Heilkräfte des Ginkgo ranken sich Legenden. Vorreiter auf medizinischem Gebiet war China, wo die Baumrinde, die Blätter und Früchte seit dem 11. Jahrhundert für Heilzwecke genutzt werden. Die Heilwirkung des Ginkgo beschreibt erstmals das berühmte ,,Handbuch der Barfuss - Medizin", das im Jahre 2800 vor Christus entstand.

Extrakte aus Ginkgosamen und -blättern werden in der chinesischen und japanischen Medizin schon seit langem als brauchbares Mittel für Herz und Lunge, gegen Asthma, Bronchitis, Husten, Blasen- und Nierenprobleme, als Verdauungshilfe und für weitere Zwecke verwendet. Die gekochten Samen sollen die Spermienproduktion stabilisieren, in roher Form wird ihnen eine krebsverhindernde Wirkung zugesprochen. Die Samen enthalten unter anderem Ginkgo-Säuren und Ginnol, welche gewisse bakterielle und Pilz-Infektionen verhindern und vor Krankheiten schützen sollen. Als „Kidney Yang Tonic“ gebraut soll der Ginkgo die sexuelle Energie unterstützen.

Der Samenmantel enthält auch kleine Mengen von Urushiol, ein Wirkstoff, der bei empfindlichen Menschen zu bestimmten Hauterkrankungen führen kann. Das ungekochte Innere des Samens kann Lebensmittelvergiftungen hervorrufen, besonders bei Kindern mit Vitamin B6-Mangel, wenn es über einen längeren Zeitraum oder in großen Mengen konsumiert wird. Beim Kochen wird das Allergen jedoch vollständig zerstört. Deutsche Wissenschaftler fanden in den 60er Jahren heraus, dass ein aus den Blättern durch spezielle Verfahren hergestellter Extrakt gegen Durchblutungsstörungen hilft. Studien aus jüngster Vergangenheit beschäftigen sich mit der Wirkung von Ginkgo-Präparaten bei Altersdemenz (Alzheimer) (8, 9).