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In der nacheiszeitlichen Wärmeentwicklung hatte die Eichenmischwaldzeit ihren Höhepunkt. Eichen dominierten das Waldbild Mitteleuropas. Sie fällt urgeschichtlich in die Jungsteinzeit. In der Folge wurde das Klima feuchter und kühler, was anderen Baumarten Vorschub leistete (10). Insbesondere die Rotbuche (Fagus sylvatica) war der Eiche, aufgrund ihrer hohen Schattentoleranz und geringen Lichtdurchlässigkeit, überlegen und drängte diese auf weniger gute Standorte zurück. Eichen in die folgende Waldgeneration einzubringen, wenn bereits Buche vorhanden ist, erweist sich als sehr schwierig und erfordert einen immensen Pflegeaufwand, der mit erheblichen Kosten verbunden ist. Daher sieht man meist hiervon ab. Selbst auf Optimalstandorten für Eiche ist die Buche unter Umständen konkurrenzstärker.
Ein weiterer Grund, warum Eichen in Deutschlands Wäldern heute lediglich einen Flächenanteil von 9 % (24) einnehmen, waren die starken Eingriffe der Nachkriegzeit. Besonders im Zuge von Reparationshieben wurden große Eichenflächen von Briten und Franzosen kahlgeschlagen und in den folgenden Zeiten der Holznot zumeist mit Fichte wiederbestockt.
Eine indirekte Bedrohung für die Eichen stellen die hohen Stickstoffdepositionen aus der Landwirtschaft in den letzten 25 Jahren dar. Wegen diesen ist der Bestand vieler Mykorrhizaarten und anderer gegen hohe Nitratgehalte empfindlicher Symbiosepilze bedroht (23). Ohne die durch die Symbionten zugeführten Nährstoffe werden vermutlich viele Eichen durch Mangelerscheinungen zugrunde gehen.
Eine weitere Gefahr geht von der zu erwartenden Klimaveränderung aus. Besonders an den ökologischen Verbreitungsgrenzen der Eichen könnte das Anpassungsverhalten der Waldbestände bei drastischen Änderungen überfordert werden (19). Ein Beispiel für durch neue Klimabedingungen veränderte Risiken war in der Bundesrepublik Anfang der 90er Jahre zu sehen. Durch fünf aufeinander folgende warmtrockene Sommer kam es zu einer explosionsartigen Vermehrung des Schwammspinners (Lymantria dispar). 1993 fielen dem Fraß des Schmetterlings, sogar in Gebieten, in denen er zuvor völlig unbekannt war, mehr als 10000 ha Eichenbestände zum Opfer (19).