Vitalitätsindikation bei der Buche und Stehendbefall






Im Zuge der Bestandsbegründung und des Umbaus von Beständen ist es häufig erforderlich, Baumschulmaterial zu verwenden. Trotz des Einsatzes standortgerechter Herkünfte ist der Anwuchserfolg, besonders bei der Buche, im ersten Jahr meistens sehr niedrig. Ausfallraten der Jungpflanzen können sich in der Größenordnung von 40% bis 60% bewegen. Eine mögliche Ursache des geringen Anwuchserfolges könnte die unsachgemäße Zwischenlagerung oder Transport der Jungpflanzen sein, bevor diese für die Pflanzung verwendet werden. Da diese Schäden äußerlich nicht zu erkennen sind, wurde anhand einfacher Indikatoren (Elektrolytleitfähigkeit, Vitalitätsfarbstoffe) ein frühes Nachweissystem für Wurzelschäden entwickelt. Hierzu wurden Buchenjungpflanzen nach unterschiedlicher Trockenstressdauer im Hinblick auf die Reaktion des Indikators untersucht und dies mit nachfolgenden Bonituren (Austriebzeitpunkt, Blattzahl, Sproßwurzelverhältnis, Biomasse, Knospenzahlen) korreliert.
Neben der Problematik bei der Aufforstung wurde der Befall von vitalen Buchen mit holzbrütenden Insekten beobachtet. Betroffen waren sowohl Misch- als auch Reinbestände der Buche ab Alter 40. Der Befall vitaler Buchen war ein bis dahin nicht beobachtetes Phänomen, das mit dem Wissen zur Wirtsbaumfindung dieser Käfer nur schwer in Einklang gebracht werden konnte. An den befallenen Buche fanden sich allerdings keine absterbenden Rindenpartien, das Kambium war stammumfassend intakt, die Aggregation der Käfer an diesen Stämmen daher ungeklärt. Allerdings wurden an den befallenen Stämmen eine Vielzahl von Rindennekrosen gefunden, die unter der äußerlich intakt erscheinenden Rinde verborgen und erst bei vorsichtiger Schälung am liegenden Stamm erkennbar waren. Welche Bedeutung diese Rindennekrosen für die Primäranlockung holzbrütender Käfer haben könnten, ist unbekannt. Wir untersuchten anatomische Veränderungen der Buchenrinde und des Holzes, um einen Beitrag zur Klärung der Ursache der Nekrosen zu finden.





Dieses Projekt wurde finanziert aus Landesmitteln des Bundeslandes Rheinland-Pfalz.