Pilze

Verschiedene Pilze können die Kastanienfrüchte besiedeln.
Entweder erfolgt die Infektion während der Blüte oder wenn die Früchte bereits am Boden liegen. Einige Pilze besiedeln die Früchte ohne Krankheitssymptome zu verursachen.
Die Pilze gelangen zum Beispiel über die Ausschlupföffnungen und Larvengänge von Insekten in die Früchte. Pilze breiten sich zudem besonders auf Früchte aus, die mit nasser oder feuchter Fruchtschale eingelagert wurden.
In der Südschweiz ist der häufigste Schadpilz in Kastanienfrüchten Ciboria batschiana BUCHWALD. , der Erreger der „Schwarzen Kastanien- und Eichelfäule“. Allerdings fehlt immer noch ein wissenschaftlicher Nachweis, daß es sich bei dem Erreger, der die Kastanie befällt, auch um die gleiche Art handelt, wie bei dem, der die Schwarze Eichelfäule auslöst.
Ein weiterer wichtiger Schaderreger ist Phomopsis endogena CIFFERI. Die sogenannte Braune Kastanienfäule verursacht auf den Keimblättern eine braune Fäule und führt zur „Mumifikation“ der Blätter.
Dieser Pilz besiedelt die Zweige, Blätter, Fruchthüllen und Früchte.
Zudem können noch folgende Pilze als Erreger genannt werden: Phomopsis castanea HÖHN., Penicillium Arten (Grüner (Blauer) Pinselschimmel), Botrytis cinerea PERS. (Grauschimmelfäule),
Mucor Arten (Köpfchenschimmel), Acrospeira mirabilis BERK. ,
Trichothecium roseum LINK. , Fusarium oxysporum SCHLTDL. , Wardomyces columbinus HENNEBERT, Clonostachys rosea SCHROERS, SAMUELS, SEIFERT UND W. GAMS,
Amphiporte castanea M. E. BARR (CONEDERA et al. 2004).
Über die Epidemiologie der meisten dieser Pilze ist jedoch immer noch wenig bekannt. Nur von Amphiporte castanea M. E. BARR weiß man, daß es sich dabei um den häufigsten Endophyten in der Rinde junger Stockausschläge handelt.

Insekten

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Abb. 15: Pammene fasciana L. (Früher Kastanienwickler)
(Bild: CONEDERA et al. 2004)

Wenn sich die Früchte noch am Baum befinden, beginnt der Befall durch Insekten mit der Eiablage. Die größten Schäden verursachen die drei Schmetterlingsarten Pammene fasciana L., Cydia fagiglandana Z., Cydia splendana HB. und der Rüsselkäfer Curculio elephas GYLL..
Die Schadmerkmale an den Früchten und Fruchthüllen sind für jede Art charakteristisch. Der Frühe Kastanienwickler (Pammene fasciana L.) kommt in den noch grünen Fruchthüllen hauptsächlich in den Kastanienwäldern der Südschweiz vor.
Der Buchenwickler (Cydia fagiglandana Z.) bevorzugt warme und trockene Gebiete und ist in den südlichen und mittleren Gebieten Italiens verbreitet. Reife Früchte werden vor allem vom Eßkastanienbohrer (Curculio elephas GYLL.) und vom Kastanienwickler (Cydia splendana HB.) entwertet. Auch wenn mehrere Eier vom Kastanienwickler in der Frucht abgelegt wurden, so wird nur eine einzige Larve reif. Der Eßkastanien-bohrer hingegen kann in einer Frucht mehrere Ausschlupflöcher verursachen.
Kastanien können jedoch auch von mehreren Larven verschiedener Insekten befallen sein.
Sporadisch treten an Edelkastanien der Haselnußwickler
Cydia amplana HB. und eine Fruchtfliegenart namens
Chymomyza amoena LOEW auf (CONEDERA et al. 2004).

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Abb. 16: Curculio elephas GYLL (Eßkastanienbohrer oder Eßkastanienrüssler, weiblich) (Bild: CONEDERA et al. 2004)

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Abb. 17: Larve des Eßkastanienbohrers (Bild: CONEDERA et al. 2004)