24. Mai./06.Juni.: (Black-)Metal-Symposium

Am 06.06.2013 findet am Skandinavischen Seminar (Altnordisch-Raum) ein vom Universitätsbund Göttingen e.V. geförderter eintägiger Workshop zum Thema „‚Det som engang var‘? Reprisen und Transformationen altnordischer Mythologie in den Metal-Subkulturen“ statt (Organisation N. Penke/ M. Teichert). Die Vorträge und Diskussionen sind universitätsöffentlich, interessierte Studierende der Skandinavistik sind ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen.

Als Vorbereitung für interessierte studentische Teilnehmer ist für Freitag, den 24.05. von 9-13 h im Altnordisch-Raum ein Blockseminar geplant, in dem auf Grundlage ausgewählter Primär- und Sekundärtexte in die Materie eingeführt werden soll. Vorkenntnisse – außer der Bereitschaft, sich unbefangen auf dieses mitunter skurril-bizarre Forschungsobjekt einzulassen – sind nicht erforderlich. Die zu verhandelnden Texte werden ab 10.05. in Raum 1.116 bereitgestellt.
Interessenten werden gebeten, sich bis zum 16.05. voranzumelden (bei Niels Penke oder Matthias Teichert).

Das genaue Tagungsproramm für den 06.06. wird in Kürze auf der Website des Skandinavischen Seminars veröffentlicht.



„Det som engang var“?
Reprisen und Transformationen altnordischer Mythologie in den Metal-Subkulturen

Skandinavistische Tagung, Universität Göttingen, 06.06.2013



Skandinavischer Black Metal hat als eine der extremsten musikalischen Spielformen in den letzten 30 Jahren weltweite Bekanntheit erreicht. Vor allem Norwegen und Schweden haben unzählige Bands hervorgebracht, die sich vor allem durch ihre thematische und philosophische Grundierung sowie eigene performative Stereotype von anderen Spielarten des Metals deutlich abgegrenzt haben. Schminke und Kostümierung dienen hier ebenso als distinktive Merkmale wie die – oft synkretistisch vermengten Motive und Ideologeme – aus Satanismus, und babylonische, keltische, vor allem aber „nordisch-germanische“ Mythologeme, völkischer Weltanschauung und Nietzsches Philosophie vom „Übermenschen“.
Maßgebliche Bands wie Bathory, Burzum oder Enslaved haben zeitweilig einen starken Fokus auf Wikinger- und Germanentum gelegt und in Texten sowie Cover- und Banddarstellungen stark Bezug auf Stoff- und Figureninventar der eddischen Dichtung genommen. Mit Bezug auf diese Wegbereiter haben sich mit Pagan und Viking Metal weitere Sub-Genres ausgebildet, die sich thematisch explizit auf die Mythenwelt und (phantasmatisch aufgeladene) Geschichte des nordeuropäischen Mittelalters beziehen.
Zunehmend werden diese Phänomene auch aus wissenschaftlicher Perspektive untersucht. An diese Ansätze wollen wir mit unserem Workshop anknüpfen. Unser Anliegen ist es, das noch relativ unerschlossene Forschungsfeld zu sondieren und die intermedialen Aspekte zwischen Text, Musik und Performanz in seinen Rezeptionsmechanismen und Transformationsprozessen zu untersuchen.
Die Tagung soll workshop-Charakter haben und neben den Vorträgen von Göttinger und externen Forschern insbesondere Raum für umfangreichere, auch allgemeine und methodische Diskussionen sowie die Möglichkeit eines intensiven, ‚barrierefreien‘ Austausch zwischen den anwesenden WissenschaftlerInnen und thematisch interessierten Studierenden des Instituts (und der Universität) bieten.