We are sorry

The contents of this page are unfortunately not available in English.

Jennifer Blanke, M.A.

Vita


  • 09/2015-12/2015 Forschungsaufenthalt Harvard University, USA
  • seit 10/2014 Promotionsstudentin für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 11/2014 Organisation der Internationalen Tagung "Autodidakten im 18. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts" (Kooperation der Universitäten Potsdam, Freiburg und Bremen)
  • 04/2014-03/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg "Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts"
  • 01/2014-05/2014 Wissenschaftliche Hilfskraft im DFG-Projekt "Edition und Kommentierung sämtlicher Briefe von und an Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805)"
  • 10/2013 Mitarbeit an der Internationalen Konferenz "Kinderrechte und die Qualität pädagogischer Beziehungen" (03.-05.10.2013 Universität Potsdam)
  • 04/2013-09/2014 Promotionsstudentin für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Potsdam
  • 04/2013-12/2013 Wissenschaftliche Hilfskraft im Forschungsprojekt "Aufklärungsdiffusion auf dem Land. Rekonstruktion von Privatbibliotheken in Brandenburg-Preußen im Zeitalter der Aufklärung." (Universität Potsdam/Europäische Aufklärung)
  • 05/2012-03/2013 Studentische Hilfskraft im DFG-Projekt "Edition und Kommentierung sämtlicher Briefe von und an Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805)" und Teilnahme am deutsch-italienischen Austauschprogramm/Workshop der Universitäten Bologna und Potsdam "Politics, Society, Culture. New Research in Modern History."
  • 2009 und 2010 Teilnahme am EU Erasmus Intensiv Programm "CompaRaisons: Aufklärungen im französisch-deutsch-polnischen Vergleich."
  • 02/2005-09/2005 Praktikum im "Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte"
  • Studium der Geschichte, Anglistik/Amerikanistik sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Potsdam (M.A. 2013)
  • Geboren in Potsdam



Dissertationsprojekt



Die Praxis der Geschichte: Historische Expertise in der Spätaufklärung am Beispiel von Matthias Christian Sprengel (1745-1803)

Am Beispiel des Geschichtsprofessors Matthias Christian Sprengel (1745-1803) thematisiert mein Dissertationsprojekt den Rollentypus eines Experten im gelehrten Feld der Spätaufklärung. Für die Konstruktion des Expertentypus spielen spezifisches Sonderwissen, habituell geformte Handlungsschemata und die institutionelle Einbindung des Akteurs eine ebenso konstituierende Rolle wie die gesellschaftliche Aushandlung der Expertenposition. Für die exemplarische Untersuchung dieser Dialektik von Selbst- und Fremdzuschreibung sowie den Handlungsmustern des Akteurs und objektiver Strukturen bietet sich der Hallenser Geschichtsprofessor Sprengel vor dem Hintergrund eines wachsenden historischen Interesses und einer entstehenden historischen Fachwissenschaft im ausgehenden 18. Jahrhundert besonders an. Denn im deutschsprachigen Raum zählte Sprengel zu einem der aktivsten Vermittler von Wissen über die europäischen Staaten und die außereuropäische Welt, der sich auf dem Gebiet der britisch-kolonialen Zeit- und Kulturgeschichte spezialisiert hatte. Als Universitätsprofessor, -bibliothekar und Rezensent der einflussreichsten deutschsprachigen Journale hatte Sprengel Zugang zu exklusiven Wissensbeständen, die jene Gelehrsamkeit speisten, die als Qualitätsmerkmal seiner Expertise in der Fremdzuschreibung fungierte. Das gelehrte Feld der Spätaufklärung zeichnete sich durch die wechselseitige institutionelle Verflechtung der Universitäten mit dem expandierenden Buch- und Pressewesen aus. Dies hatte Auswirkung auf die Wissenspraktiken der Akteure und erforderte angepasste Inszenierungsstrategien. Die Wissenspraktiken Sprengels stehen so auch im Mittelpunkt der Analyse einer vormodernen Expertensituation, die es zu historisieren und in ihre spezifische Wissenskultur einzuordnen gilt. Dafür wird Sprengel über praxeologische Zugänge als Konsument, Produzent und als Vermittler historischen Wissens im gelehrten Feld der Spätaufklärung verortet. Über die Rekonstruktion akademischer Praxis am Beispiel Sprengels soll eine Gelehrtenbiographie entstehen, die den konstruktiven Charakter von Expertise herausarbeitet und gleichzeitig einen Beitrag zur Geschichte historiographischer Praxis leistet.