Trotz der Zunahme der Frauenbeschäftigung innerhalb der letzten Jahrzehnte in Europa, sind die Erwerbsquoten, der zeitliche Umfang (Vollzeit oder Teilzeitbeschäftigung) und die Kontinuität (die Abwesenheit von Unterbrechungen) der Erwerbsbeteiligung nicht nur geringer bei Frauen als bei Männern sondern auch sehr unterschiedlich innerhalb der Gruppe der Frauen. Die meisten wissenschaftlichen Studien über die Frauenerwerbsbeteiligung konzentrieren sich insbesondere auf die Erwerbsquoten und auf den zeitlichen Umfang, während es sehr wenige Beiträge gibt, die die Erwerbskontinuität analysieren. Aus diesem Grund widmet sich diese Dissertationsarbeit der Untersuchung der Kontinuität der Er-werbsbeteiligung und konzentriert sich dabei auf die Gruppe der Frauen. Diesbezüglich lassen sich deutliche Unterschiede anhand vom Bildungsniveau und Präsenz von Kindern feststellen. Bei Frauen mit geringer Qualifikation (ohne Hochschulabschluss) sowie bei Frauen mit Kindern ist in der Regel eine niedrigere Erwerbskontinuität gegeben als bei hoch qualifizierten (mit Hochschulabschluss) und als bei kinderlosen Frauen.
In diesem Zusammenhang sind jedoch bemerkenswerte Effekte in europäischen Ländervergleich bezüglich der Präsenz von Kindern in Kombination mit dem Bildungsgrad der Mütter zu finden. Bei gering qualifizierten Frauen hat die Präsenz von Kindern eine negative Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Beschäftigung, während die Auswirkung bei hoch qualifizierten Frauen sowohl positiv als auch negativ ausfällt: während hoch qualifizierte kinderlose Frauen in einigen Ländern kontinuierlicher als hoch qualifizierte Mütter erwerbstätig sind (Deutschland, Großbritannien, Holland, Irland und Frankreich), arbeiten überraschenderweise hoch qualifizierte Mütter in anderen Ländern kontinuierlicher als gleich qualifizierte kinderlose Frauen (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Belgien und Dänemark) (vgl. OECD 2002: 96f). Aus diesem Grund werden in der Dissertationsarbeit weitere Faktoren untersucht, die den Unterschied bezüglich der Erwerbskontinuität hoch qualifizierter Frauen mit und ohne Kinder ausmachen.
Es wird ein Ländervergleich zwischen Spanien und Deutschland angelegt, da die Auswirkung der Präsenz von Kindern bei hoch qualifizierten Frauen in beiden Ländern sehr unterschiedlich ausfällt. Zur Analyse der möglichen Einflussfaktoren wird eine quantitative Sekundäranalyse anhand des SOEP (sozioökonomischen Haushaltspanels) für Deutschland sowie der spanischen Daten des ECHP (europäischen Haushaltspanels) für Spanien durchgeführt.
OECD (2002):OECD-Beschäftigungsausblick.