Lika Tov

Lika Tov wurde in Amsterdam geboren, studierte dort Schöne und Gewerbliche Künste an der Rietveld Academy der Niederlande. 1963 immigrierte sie nach Israel, wo sie seitdem lebt unterbrochen von längeren Aufenthalten in Boston, Philadelphia, Oxford, Tokyo und nun Göttingen. Lika Tov hat ungeachtet der Familienpflichten – zusammen mit ihrem Mann Emanuel Tov, der zur Zeit Fellow am Lichtenberg-Kolleg ist, hat sie drei Kinder – ununterbrochen künstlerisch gearbeitet. Sie hat sich v.a. im Bereich der Drucktechniken weitergebildet und besondere Techniken entwickelt. Ihre künstlerischen Aktivitäten sind sehr umfassend und variantenreich. Sie macht Skulpturen und Reliefs, teilweise aus wiederverwendeten Materialien, v.a. aber verschiedenste Arten von Drucken und Collagraphien (eine spezielle Technik, auf die sie auch in ihrem Vortrag eingehen wird). Neben der im Mittelpunkt ihrer Kunst stehenden künstlerischen Umsetzung des Inhalts der Rollen vom Toten Meer, finden sich viele Illustrationen von Bibelgeschichten, Gedichten wie auch die Illustrationen von Textbüchern und Buchtiteln. Frau Tov ist zu mehr als 25 Einzelausstellungen in bekannten Museen, Galerien, Kirchen und Universitäten eingeladen worden. Im Zusammenhang mit dem Vortrag über ihre Kunst wird eine Auswahl ihrer Werke in der Historischen Sternwarte ausgestellt.

Der Einfluss der Rollen vom Toten Meer auf meine Kunst
Vortrag in englischer Sprache von Lika Tov, 20. Juni 2011, 18 Uhr, Lichtenberg-Kolleg / Historische Sternwarte

Als die israelische Künstlerin Lika Tov bestimmte Fragmente der Rollen vom Toten Meer zum ersten Mal sah, bemerkte sie deren ungewöhnliche Formen, die ihre künstlerische Vorstellungskraft beflügelten. Die Inhalte dieser Fragmente versteckten Bilder, die nur für sie sichtbar waren. Ihre Kreativität ermöglichte ihr diesen Bildern durch eine einzigartige Darstellung der seltsamen Formen dieser Fragmente in ihren Farbdrucken einen (künstlerischen) Ausdruck zu verleihen. In ihrem Vortrag wird Lika Tov zeigen, wie sie die 2000 Jahre alten Fragmente, wie auch die Ruinen von Qumran und ihre antiken Bewohner auf moderne Weise lebendig macht. Originalcollagraphien werden in Vitrinen im Lichtenberg-Kolleg ausgestellt.