Prof. Dr. Barbara Lange

Barbara Lange ist seit 2006 Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Tübingen. Nach einem Studium der Kunstgeschichte, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Vergleichenden Literaturwissenschaften und Erziehungswissenschaften arbeitete sie zunächst an verschiedenen Bonner Museen. Sie wurde 1986 an der Universität Bonn über die Naturalismusrezeption in deutschsprachigen Kunstzeitschriften promoviert. Von 1989 bis 1995 war sie Assistentin, ab 1996 Oberassistentin am Kunsthistorischen Institut der Universität Kiel, bis sie zwei Jahre später eine Professur für Kunstgeschichte an der Universität in Leipzig antrat.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind die identitätsschaffende Potenz von Kunst, bildwissenschaftliche Fragestellungen sowie künstlerische Konzepte zu sinnlicher Wahrnehmung.

August Strindberg und die Bildkünste
Vortrag von Prof. Dr. Barbara Lange, 16. April 2012, 18 Uhr, Lichtenberg-Kolleg / Historische Sternwarte


In den 1890er Jahren experimentierte August Strindberg mit einer linsenlosen Kamera und setzte so seine von der Umwelt verständnislos belächelten Versuche fort, mimetische Bilder der Natur zu erschaffen. Diese Fotografien haben in den letzten Jahren – wie auch die Malerei Strindbergs – eine neue Bewertung erfahren, da sie sich in unterschiedliche künstlerische Konzepte eingliedern. Dabei handelt es sich einerseits um den Anspruch, mit den Mitteln der Ästhetik das Paradigma der Objektivität zu erfüllen. Andererseits stellen die Fotografien den Versuch dar, das positivistische Weltbild – das nicht zuletzt die Physiologie und Psychologie dieser Jahre beherrschte – zu unterlaufen. Diesen Verbindungen wird Prof. Dr. Barbara Lange in ihrem Vortrag am 16. April im Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttingen nachgehen.