11/04/2012: In Sachsen-Anhalt ist Niedriglohnbeschäftigung weit verbreitet

Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet von einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zu Arbeitsbedingungen und Einkommen von Beschäftigten in Sachsen-Anhalt. Danach hat sich im Bundesland ein ausgeprägter Niedriglohnsektor entwickelt.

Wie die Zeitung schreibt habe der DGB von Mai bis August 2011 etwa 1.000 Frauen und Männer aller Branchen nach Arbeitsbedingungen und Einkommen befragt. Aus der Auswertung der repräsentativen Beschäftigtenbefragung sei hervorgegangen, dass Sachsen-Anhalt auch mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Niedriglohnland sei. Im Produktionssektor verdiene jeder dritte Vollzeitbeschäftigte nicht mehr als 1.500 Euro brutto im Monat. Das Einkommensniveau im Verhältnis zu Westdeutschland liege im Durchschnitt bei 77 Prozent.

Nach Aussage des DGB Sachsen-Anhalt würden insgesamt 44 Prozent der Beschäftigten monatlich weniger als 1.500 Euro erhalten. Dieses Ergebnis zeige, dass die Arbeits- und Leistungsbedingungen der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt immer noch deutlich schlechter seien als in den westlichen Bundesländern. Ein Großteil der Arbeitgeber setze offenbar weiterhin auf Niedriglöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse.

Quellen: mz-web.de vom 11.04.2012
        Pressemeldung des DGB Sachsen-Anhalt vom 11.04.2012

Weiterlesen: Arbeits- und Einkommensbedingungen in Sachsen-Anhalt. Präsentation der Befragungsergebnisse, Magdeburg, 02. April 2012.