Untersuchungen zum jahreszeitlichen Gehalt an Krankheitserregern (hier:
CLOSTRIDIUM BOTULINUM UND MYCOBACTERIUM AVIUM SSP: PARATUBERCULOSIS) im Fermenter und Nachgärbehälter



Die Biogasgewinnung basiert auf dem anaeroben Abbau von biologischem Material. Das Ausgangsmaterial wird zerkleinert und im Gärkessel bei etwa 37 °C unter Rühren von Bakterien teilweise umgesetzt. Bei der anschließenden Lagerung im Nachgärbehälter werden auch noch Teile der vorhandenen Nährstoffe in Biogas umgesetzt. Die Reststoffe (Digestat) werden als Dünger auf Felder ausgebracht.

Sollten im Eingangsmaterial Krankheitserreger vorhanden sein, die im Gärkessel und im Nachgärbehälter Nährstoffe und entsprechende Lebensbedingungen vorfinden, so könnte es zu einer Anreicherung dieser Erreger während der Biogasproduktion kommen. Widerstandsfähige Erreger können gegebenenfalls den Produktionsprozess unbeeinflusst überstehen. Das Digestat würde somit Krankheitserreger enthalten, die wiederum auf die Felder ausgebracht würden und zur Rückverseuchung der Tierbestände führen können.

FORSCHUNGSVORHABEN:
Tierärztliches Institut: Prof. Dr. C.-P. Czerny:
Am Bakterium Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (Map) soll gezeigt werden, dass ein Bakterium, das mit dem Eingangsmaterial in den Gärkessel eingebracht wird, gegebenenfalls die Produktions- und Nachgärzeit unbeeinflusst überleben kann.

In monatlichem Abstand soll das Vorkommen von Map mittels konventioneller und quantitativer „real time“-PCR sowie durch Erregeranzucht bestimmt werden.

Im Verlauf der Untersuchungen sollen bei positiven Befunden die verschiedenen Eingangsmaterialien untersucht werden, um gegebenenfalls den Eintrag der Krankheitserreger bzw. durch Prozesssteuerung deren Vermehrung zu reduzieren.

Projektziel
Mit den dargestellten Untersuchungen kann ein exemplarischer Beitrag zur biologischen Sicherheit und Hygienisierung der Biogasgewinnung geleistet werden.