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Presseinformation: Götterbilder - Gottesbilder - Weltbilder: Die vorislamische Religion im Iran

Nr. 166/2004 - 08.06.2004

Der Iranist Prof. Dr. Philip Kreyenbroek spricht in zwei Vorträgen über den Zoroastrismus
(pug) Über Zoroastrismus, die vorislamische Religion im Iran, informiert in zwei Vorträgen Prof. Dr. Philip Kreyenbroek vom Seminar für Iranistik der Universität Göttingen. Am Mittwoch, 9. Juni 2004, spricht der Wissenschaftler über „Orthodoxie und Orthopraxis im Zoroastrismus“. In der folgenden Veranstaltung am Mittwoch, 16. Juni 2004, wird es um „,Gott‘ und ,Götter’ in der zoroastrischen Tradition“ gehen. Beide Vorträge sind Teil der öffentlichen Vorlesungsreihe „Götterbilder - Gottesbilder - Weltbilder“, die in diesem Sommersemester und im kommenden Wintersemester stattfindet. Veranstalter des religionshistorischen Studienprogramms ist das neue Göttinger Graduiertenkolleg, das sich mit „Polytheismus und Monotheismus in der Welt der Antike“ beschäftigt. Die Vorträge beginnen jeweils um 18.15 Uhr und finden im Zentralen Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 010, statt.
Nach Angaben von Prof. Kreyenbroek lassen sich die Ursprünge des Zoroastrimus, der Religion des Zarathustra, bis ungefähr 1.000 vor Christus zurückverfolgen. Sie bildete die beherrschende Religion vor dem Islam, der diese Stellung vom 7. Jahrhundert nach Christus an einnahm. „Manche Vorstellungen des Zoroastrismus haben eine Wirkungsgeschichte im Judentum und Christum gehabt“, so der Göttinger Wissenschaftler. Wie der Iranist weiter erläutert, bestehen zoroastrische Gemeinschaften bis heute nicht nur im Iran und in Indien, sondern auch auch in England, in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Australien. „Vor allem im Mutterland der Religion, im Iran, stößt der Zoroastrismus auf erneutes Interesse. Die islamische Revolution von 1979 hat viele enttäuscht. Sie suchen eine neue spirituelle Heimat in der alten iranischen Religion“, betont Prof. Kreyenbroek. „Da nicht-islamische Religionen fast zwei Jahrzehnte an Universitäten im Iran nicht gelehrt worden sind, gibt es zur Zeit eine erstaunlich hohe Zahl an iranischen Doktoranden, die an Hochschulen in Europa, nicht zuletzt in Göttingen, über den Zoroastrismus arbeiten.“ In jüngster Zeit habe auch ein Geistlicher aus der den Schiiten heiligen Stadt Qom das Seminar für Iranistik der Universität Göttingen um Unterstützung bei der geplanten Wiedereinführung des Studiums der Religion des Zarathustra gebeten.
Informationen zur der Vorlesungsreihe „Götterbilder - Gottesbilder - Weltbilder können im Internet unter der Adresse www.theologie.uni-goettingen.de/ger_nofr/graduiertenkolleg.htm abgerufen werden.
Kontaktadresse:
André Heinrich
Georg-August-Universität Göttingen
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Telefon (0551) 39-7146, Fax (0551) 39-2228
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