Europäisches Forschungsprojekt LowInputBreeds gestartet

Ein großes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Tiergesundheit und Produktqualität in der europäischen «Low Input»- und Biotierhaltung zu verbessern, hat vor Kurzem begonnen. Das LowInputBreeds-Projekt vereint 21 Partner aus Europa und Übersee. Es sollen integrierte Management- und Zuchtstrategien entwickelt werden, um die Tiergesundheit und die Lebensmittelqualität zu verbessern. Das Projekt läuft bis 2014 und wird vom 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission kofinanziert. Die Abteilung Tierzucht und Haustiergenetik am Department für Nutztierwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen koordiniert dabei das Teilprojekt ‚Milchrind’.
Das Projekt hat vier Hauptziele:
• Innovative Züchtungskonzepte zu entwickeln und zu evaluieren, um so Genotypen mit den erwünschten Qualitäts- und Robustheitsmerkmalen zu erhalten.
• Diese Genotypen mit innovativen Managementansätzen zu kombinieren. Dies ist dort besonders wichtig, wo Zucht- oder Managementansätze allein nicht genug Erfolg versprechen (z.B. Mastitis oder Parasitenbefall).
• Die ökonomischen, ethischen und Umwelteffekte dieser Massnahmen zu beurteilen. Das Projekt soll sicherstellen, dass die Resultate in Praxis und Konsumentenschaft breite Akzeptanz finden.
• Ein effizientes Ausbildungsprogramm aufzustellen, welches die rasche Verbreitung der Resultate in Forschung, Beratung und Praxis ermöglicht.
LowInputBreeds hat den Schwerpunkt auf sechs wichtigen Tierproduktionssystemen: Milchvieh, Fleischrinder, Milch- und Fleischschafe, Schweine und Legehennen.
Der Bereich Milchvieh wird von Prof. Dr. Henner Simianer, Leiter der Abteilung Tierzucht und Haustiergenetik der Georg-August-Universität Göttingen koordiniert. In diesem Bereich werden zwei Teilprojekte von der Göttinger Arbeitsgruppe federführend bearbeitet:
• Unter Leitung von Prof. Simianer wird untersucht, inwieweit neue züchterische Ansätze wie die genomische Selektion geeignet sind, Gesundheits- und Qualitätsmerkmale wie Sie insbesondere im Low-Input-Bereich von Bedeutung sind, zu verbessern.
• Unter Leitung von Privatdozent Dr. Sven König wird ein System entwickelt, mit dem neben biologischen und ökonomischen auch ökologische Effizienzkriterien wie z.B. die Emission von Klimagasen pro kg erzeugtes Produkt (Milch, Fleisch etc.) bestimmt werden können. Hierdurch wird es möglich sein, unterschiedliche Produktionssysteme anhand verschiedener Effizienzkriterien zu vergleichen.
Verweis auf homepage http://www.lowinputbreeds.org/