20/08/2010: Gutachten für Juristentag kritisiert Aushöhlung des Normalarbeitsverhältnisses

Auf dem 68. Deutschen Juristentag (21.-24.09.2010 in Berlin) wird sich die Abteilung Arbeits- und Sozialrecht mit dem Thema „Abschied vom Normalarbeitsverhältnis? – Welche arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen empfehlen sich im Hinblick auf die Zunahme neuer Beschäftigungsformen und die wachsende Diskontinuität von Erwerbsbiographien” befassen. Der Bonner Arbeitsrechtler Prof. Raimund Waltermann hat hierzu ein Gutachten für die arbeits- und sozialrechtliche Abteilung erstellt. Die wesentlichen Aussagen des Gutachtens sind in Heft 15 der Zeitschrift "Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht" erschienen.

In dem Zeitschriftenbeitrag setzt sich Waltermann mit der Tendenz zur Abkehr vom Normalarbeitsverhältnis auseinander. Mit der Diskontinuität in Erwerbsbiographien und der Zunahme atypischer Beschäftigung sei ein wachsender Niedriglohnsektor entstanden. Diese „Ertragsschwäche von Arbeitsbeziehungen“ habe nachteilige Auswirkungen auf das System der sozialrechtlichen Vorsorge, da das geltende Sozialversicherungssystem auf den „Schutz des Normalarbeitsverhältnisses mit existenzsicherndem Ertrag“ angewiesen sei. Das existenzsichernde Normalarbeitsverhältnis müsse daher als Grundlage der Arbeitsbeziehungen erhalten bleiben.

Weiterlesen:
Waltermann, R. (2010): Abschied vom Normalarbeitsverhältnis? Welche arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen empfehlen sich im Hinblick auf die Zunahme neuer Beschäftigungsformen und die wachsende Diskontinuität von Erwerbsbiographien? In: Beilage 3/2010 zur Neuen Juristischen Wochenschrift, Heft 22, S. 81-85.