19/06/2009: DIW-Studie zu den Ursachen für Verbleib im Niedriglohnsektor

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat in seiner Reihe "SOEPpapers" einen neuen Beitrag zu den Ursachen für den Verbleib von Geringverdienern im Niedriglohnsektor veröffentlicht. Darin haben die Autoren Ken Clark und Nikolaos Kanellopoulos die "low pay persistence" in 12 EU-Ländern anhand einer Auswertung der Daten des Europäischen Haushaltspanels ECHP (European Community Household Panel) von 1994 bis 2001 untersucht.

Dabei haben sie in allen zwölf Ländern den Einfluss der Statusabhängigkeit (state dependence) nachweisen können. Das bedeutet, dass allein die Tatsache, dem Niedriglohnsektor anzugehören, eine geringe Einkommensmobilität nach sich zieht. Anders gesagt, wer einmal Geringverdiener drin ist, hat unabhängig von individuellen oder sozialen Merkmalen schlechte Chancen, dem Niedriglohnsektor wieder zu entkommen.

Die Wahrscheinlichkeit, im Niedriglohnsektor zu verbleiben, ist in den Ländern unterschiedlich hoch. In Dänemark ist sie gering, in Deutschland und Frankreich dagegen relativ hoch. Zu den Ursachen für diese Unterschiede stellen die Autoren nur Vermutungen an.

Quelle: Publikationshinweis des DIW

Weiterlesen:
Clark, K./ Kanellopoulos, N. C. (2009): Low Pay Persistence in European Countries. SOEP Papers No. 207, Berlin.