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Materialwissenschaften (B.Sc.)

HINWEIS: Dieser Studiengang läuft aus; eine Studienaufnahme ist nicht mehr möglich.

Moderne Materialien sind Grundlage jedes technologischen Fortschritts. Im interdisziplinären Bachelor-Studiengang Materialwissenschaften lernen Sie die chemischen und physikalischen Grundlagen rund um Materialien kennen. Die Bandbreite der behandelten Stoffe reicht von Metallen und Halbleitern über Gläser und Keramiken bis hin zu biologischen Materialien. Das Studium ist fachübergreifend und bietet neben Chemie und Physik auch geo- und holzwissenschaftliche Anteile. Der anschließende Master-Studiengang ermöglicht einen frühen Zugang zu materialwissenschaftlicher Forschung in den beteiligten Fakultäten.


Name des Studienangebots: Materialwissenschaften (B.Sc.)
Abschluss: Bachelor of Science
Regelstudienzeit: 6 Semester
Sprachvoraussetzungen: Deutsch

Der Studiengang
Moderne Materialien sind Grundlage jedes technologischen Fortschritts. Dabei reicht die Bandbreite von Metallen, Halbleitern, Gläsern, Keramiken, über Polymere bis hin zu biologischen Materialien. Moderne Entwicklungen basieren zunehmend auf komplexen Strukturen, der Integration unterschiedlicher Materialien zu Kompositen mit völlig neuen Eigenschaften, auf naturinspirierten Designprinzipien und dem Ziel der Multifunktionalität.

Die Entwicklung wird einerseits durch natur- und ingenieurswissenschaftliche Methoden vorangetrieben, andererseits aber auch durch die Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses von Materialstruktur und -verhalten auf mikroskopischer und atomarer Ebene. Der Wunschtraum ist es, Materialien mit vordefinierten Eigenschaften gezielt herzustellen, wobei dem Verständnis von Bindungseigenschaften von Atomen, von Festkörperstrukturen, Kenntnisse von Gitterdefekten, von Oberflächen- und Grenzflächeneigenschaften, das Wissen über Clusterbildung oder über Verbundsysteme mit komplexen Strukturen ganz wesentliche Voraussetzungen darstellen. Sowohl die wissenschaftliche Fundierung von Materialherstellungsprozessen, Design von Mikrostruktur bzw. Nutzung von Selbstorganisationsprozessen als auch die Entwicklung eines Verständnisses von Materialien unter äußerer Belastung erfordern moderne Konzepte der Nichtgleichgewichtsthermodynamik, Kinetik und Musterbildung.

Neben fachlicher Tiefe in den Grundlagen der Materialwissenschaften braucht es heute und zukünftig Überblick und Interdisziplinarität, wobei Materialdesign unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeit dabei eine entscheidende Rolle spielen wird.

Interdisziplinäres Studium
Im Rahmen des interdisziplinären Bachelor-Studienganges Materialwissenschaften sollen gerade diese Kenntnisse auf einführendem Niveau vermittelt werden. Dazu tragen die vier Fakultäten für Chemie, für Physik, für Geowissenschaften und Geographie sowie für Forstwissenschaften und Waldökologie bei und bieten so die einzigartige Möglichkeit materialwissenschaftliche Fragestellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Der Studiengang Materialwissenschaften zielt auf das Verständnis grundlegender Materialeigenschaften, mit einem besonderen Göttinger Profil komplexer Materialien, Energiematerialien, nachhaltige Materialien sowie Materialien im Nichtgleichgewicht. Obwohl ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen hier nicht im Zentrum stehen, ist das Lehrangebot von Beginn an anwendungsorientiert.

Warum in Göttingen Materialwissenschaften studieren?

  • praxisnahe Ausbildung auf dem Gebiet der grundlagenorientierten Materialwissenschaften
  • fakultätsübergreifendes Lehrangebot mit einem sorgfältig ausgewählten Basiswissen in Chemie, Physik, Geowissenschaften, Holzwissenschaften und Mathematik.
    Zur Auffrischung mathematischer Kenntnisse wird ein 14-tägiger Einführungskurs „Mathematik für Physiker“ empfohlen. Dieser Kurs findet vor Beginn des ersten Semesters im September statt.
  • Vermittlung von Kenntnissen über die Strukturen von Materialien, ihrer Synthese und ihren Eigenschaften. Dabei kommt der Wechselbeziehung zwischen Struktur und Eigenschaften eine zentrale Bedeutung zu, die in den Materialtechnologien eine herausragende Rolle spielt
  • weiterführende Vorlesungen zu speziellen Methoden und modernen Materialklassen
  • frühzeitiges Heranführen an die moderne Materialforschung durch Grund-, Vertiefungs- und Anwendungspraktika
  • Zusammenarbeit mit der Industrie



Sprachempfehlung
Englische Sprachkenntnisse werden empfohlen

Berufsfelder
Im Bereich der Materialentwicklung werden bestehende Kontakte zu namhaften Industriefirmen genutzt, um eine praxisnahe Ausbildung zu garantieren. Diese Firmen werden in Zukunft verstärkt Anstrengungen unternehmen, um neue Materialien mit vordefinierten Eigenschaften zu entwickeln. Dabei geht es nicht mehr um „trial-and-error“ Verfahren, sondern um gezielte Synthesen auf der Basis fundierter Kenntnisse der Materialwissenschaften. Die Absolventinnen und Absolventen des Studienganges werden also aller Voraussicht nach besonders gute Berufschancen besitzen insbesondere für Tätigkeiten in den FuE-Bereichen. Dazu gehören auch solche Unternehmen, die sich mit neuartigen Materialen befassen, wie beispielsweise die Halbleiterindustrie, das verarbeitende Gewerbe sowie Betriebe der Energietechnik.
Darüber hinaus werden die Absolventen, vor allem nach einer weiterführenden Qualifikation im anschließenden Masterstudiengang, auch im Bereich der Forschung sowohl in universitären Labors als auch in Forschungszentren, Fraunhofer-Instituten etc. Einsatzmöglichkeiten finden. Da sie gelernt haben werden, mit komplexen Systemen und anspruchsvollen Methoden umzugehen, sollten sie für ein sehr breites Aufgabenfeld geeignet sein.

Aufbauende und weiterführende Studiengänge
Auf dem sechs-semestrigen Bachelorstudiengang baut ein vier-semesteriger Masterstudiengang Materialwissenschaften auf, an den sich eine Promotionsphase anschließen kann. Der forschungsstarke Standort Göttingen bietet hier hervorragende Möglichkeiten für attraktive wissenschaftliche Projekte.