03/03/2011: WSI-Mindestlohnbericht 2011 erschienen

In der aktuellen Ausgabe der vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) herausgegebenen WSI-Mitteilungen ist der Mindestlohnbericht 2011 zur Entwicklung der Mindestlöhne in Europa erschienen.

In einer Pressemitteilung der HBS heißt es dazu, in vielen Ländern Europas habe die Mindestlohnentwicklung nach wie vor unter dem Vorzeichen der Wirtschaftskrise gestanden. Zwar seien in vielen Ländern die Mindestlöhne erhöht worden: von den 20 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die über einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn verfügten, hätten zwölf die untere Lohngrenze zum Jahresbeginn 2011 angehoben, in zwei weiteren sei der Mindestlohn im Herbst 2010 erhöht worden. Jedoch seien die nominalen Erhöhungen oft geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Nach Abzug der Inflation seien die Zuwächse bestenfalls bescheiden gewesen, in einigen Ländern hätten die Mindestlöhne trotz Anhebung sogar real an Wert verloren.

In Frankreich, Belgien und Großbritannien seien die Mindestlöhne real um 0,1 bis 1,1 Prozent zurückgegangen. Griechenland und Tschechien hätten ihre Lohnminima eingefroren. Im krisengeschüttelten Irland sei der Mindestlohn zum 1. Februar 2011 sogar gesenkt worden. Zu den positiven Ausnahmen vom Trend gehörten Slowenien, mit einer Erhöhung um 25 Prozent, sowie Luxemburg, Polen, Ungarn, Lettland und Rumänien, wo die Lohnminima um vier bis elf Prozent gestiegen seien.

Quelle: HBS-Pressemitteilung vom 03.03.2011

Weiterlesen:
Schulten, T. (2011): WSI-Mindestlohnbericht 2011 – Mindestlöhne unter Krisendruck. In: WSI-Mitteilungen, 64. Jg., Heft 3, S. 131-137.