05/05/2011: Gutachten zu Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik vorgelegt

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie hat in einer Pressemitteilung Ergebnisse eines Gutachtens bekanntgegeben, in dem von Wissenschaftler/innen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) im Auftrag des Ministeriums Vorschläge zur künftigen Arbeitsmarktpolitik erarbeitet worden sind. Hintergrund des Auftrags sei, dass Wirtschaft und Arbeitsmarkt sich in den vergangenen Jahren radikal verändert hätten. Daher sei eine Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik mit verbesserten Regeln und Schutzbestimmungen erforderlich.

Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, würde in dem Gutachten ein ganzes Bündel von Problemen angesprochen, das sich auf dem Arbeitsmarkt aufgestaut habe. Dazu zählten die Etablierung und Ausweitung eines Niedriglohnsektors und die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit und Minijobs, was zu einer Spaltung des Arbeitsmarkts in sichere und prekäre Beschäftigung geführt habe. Lösungen verlangten darüber hinaus aber auch der demografische Wandel, der Mangel an Fachkräften bei gleichzeitig steigenden Ansprüchen an die Qualifikation der Mitarbeiter, sowie Zuwanderung und Arbeitnehmerfreizügigkeit.

Im Zentrum der Empfehlungen stünden daher die Stärkung von Weiterbildung und Qualifizierung sowie die Absicherung der Beschäftigten. Zu den einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen gehörten eine Steigerung von Investitionen in Aus- und Weiterbildung, eine verbesserte soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit und eine Eindämmung prekärer Beschäftigungsformen etwa durch eine restriktivere Handhabung von Minijobs und Leiharbeitsverhältnissen und die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.

Quelle: Presseinformation der Thüringischen Staatskanzlei vom 05.05.2011

Weiterlesen: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (Hg.) (2011): Kurzfassung des Gutachtens „Vorschläge zur künftigen Arbeitsmarktpolitik: integrativ - investiv - innovativ“, erstellt von G.Bäcker, G. Bosch und C. Weinkopf im Auftrag des Thüringer Wirtschafts- und Arbeitsministeriums.