12/12/2011: Geringverdiener haben kürzere Lebenserwartung

Unter Berufung auf eine Meldung der Saarbrücker Zeitung berichtet das Internetportal Der Westen, dass die Lebenserwartung von Geringverdienern entgegen dem allgemeinen Trend in den letzten Jahren gesunken sei.

Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Große Anfrage der Linksfraktion gehe hervor, dass die die Lebenserwartung von Arbeitnehmern mit geringem Einkommen 2001 noch bei 77,5 Jahren, im Jahr 2010 aber nur noch bei 75,5 Jahren gelegen habe. Betrachte man nur die Entwicklung in den neuen Bundesländern, so falle der Verlust an Lebensalter noch drastischer aus. Dort sei die Lebenserwartung von Geringverdienern im genannten Zeitraum von 77,9 auf 74,1 Jahre gefallen.

Über Ursachen und Zusammenhänge zur Erklärung des Negativtrends wurde nichts bekannt, doch würden Experten nach Angaben der Süddeutschen Zeitung die Ursache in Reformen auf dem Arbeitsmarkt und im Gesundheitssektor sehen. "Wer arm ist, stirbt früher - daran hat sich im Grunde bis heute nichts geändert", zitiert die SZ dazu den Kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge.

Quellen: Der Westen vom 12.12.2011
      sueddeutsche.de vom 12.12.2011