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Presseinformation: Gedenktafel an der Aula am Wilhelmsplatz

Nr. 229/2017 - 09.11.2017

Universität Göttingen erinnert an verfolgte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

(pug) Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden an der Universität Göttingen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus rassistischen und/oder politischen Gründen verfolgt und entlassen. Zur ihrem Gedenken hat die Universität eine Tafel erstellt, die an der Außenwand der Aula am Wilhelmsplatz angebracht wird. Sie erinnert namentlich an 95 Personen. Zur feierlichen Enthüllung am Sonnabend, 18. November 2017, um 18 Uhr lädt die Universität Göttingen alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.

Seit den 1980er Jahren arbeitet die Universität kontinuierlich ihre Geschichte im Nationalsozialismus auf. Als eine der ersten Konsequenzen wurde 1989 eine Gedenktafel im Vorraum der Aula am Wilhelmsplatz angebracht. Mit ihr wird namentlich 53 Universitätsangehöriger gedacht, vornehmlich Professoren, die zwischen 1933 und 1945 entlassen oder vertrieben wurden. Im Zuge der Aufarbeitung wurden in den vergangenen Jahren weitere 42 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler identifiziert, die von Verfolgung und Entlassung betroffen waren. Das Präsidium der Universität hat daher eine Initiative der ehemaligen Universitätsangehörigen Hinrich Lange und Prof. Dr. Friedhelm Zubke aufgegriffen und unterstützt, ihner durch eine Gedenktafel öffentlich zu gedenken.

Prof. Dr. Dirk Schumann vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte hat die Gedenktafel gemeinsam mit einer Gruppe Studierender erarbeitet. „Viele kehrten nicht mehr zurück. Die Erinnerung an sie wachzuhalten und sich der Verantwortung für das ihnen zugefügte Leid zu stellen, bleibt Pflicht der Universität“ heißt es auf der Tafel. Die beteiligten Studierenden hatten bereits an der 2016 errichteten Gedenkstele für das sogenannte Göttinger „Judenhaus“ an der Weender Landstraße maßgeblich mitgewirkt.

Nach der Begrüßung durch die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel und einer kurzen Einführung durch den Projektleiter Prof. Schumann, stellen die Studierenden das Projekt und die Tafel vor, bevor sie gemeinsam mit den Initiatoren enthüllt wird.